Mehrwertsteuer in der Gastronomie steigt wieder – was das für Verbraucher bedeutet
Die Menschen müssen ab kommendem Jahr bei Restaurantbesuchen wohl wieder tiefer in die Tasche greifen. Denn bald gibt es wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie.
Die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants soll ab Jahresbeginn 2024 wieder auf 19 Prozent angehoben werden, informiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Darauf habe sich die Ampel-Koalition geeinigt. Die bisherige Mehrwertsteuer von sieben Prozent auf Speisen in Restaurants und Cafés war eine Corona-Hilfe für die Gastronomie. Diese wurde mehrfach wegen der Energiekrise verlängert. Damit soll bald Schluss sein. Was das für die Verbraucher bedeutet.
Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent für Speisen: Im Restaurant wird es teurer

Nettes Beisammensein in Restaurants – das wird ab Januar 2024 wohl teurer für die Bürgerinnen und Bürger. Eine Verbraucherbefragung innerhalb des „TK-Trendbarometers“ vom Deutschen Tiefkühlinstitut, auf die sich Hogapage beruft, sagt, dass mehr als die Hälfte aller Deutschen noch mehr auf Restaurantbesuche verzichten würde, sollte die Mehrwertsteuer wieder angehoben werden. Die Geschäftsführerin des Deutschen Tiefkühlinstituts Sabine Eichner sagt: „Eine Steuererhöhung wäre gerade in der aktuellen Inflationsphase ein echter Preisschock, Gift für das Konsumklima – und würde sich sehr negativ auf die Arbeits- und Ausbildungsplatz- sowie die Bediengastronomie auswirken. Für den reduzierten Mehrwertsteuersatz gibt es gute Gründe! Die Bundesregierung darf die Gastronomie daher nicht in eine existenzielle Notlage bringen.“ Die Entscheidung ist jetzt allerdings getroffen worden. Mit diesen Folgen müsse man rechnen:
- Schließung von Betrieben: Deutschlandweit könne es zu rund 12.000 Schließungen kommen, sagt Dehoga-Landespräsident Gereon Haumann der dpa. Sein Kollege Thomas Geppert (Landesgeschäftsführer Dehoga Bayern) sagt gegenüber IPPEN.MEDIA, dass es „fatal“ für München wäre: „Hier müssten etwa 300 Betriebe schließen.“
- Kostensteigerung: Inflation bei Lebensmitteln und hohe Energie- und Personalkosten haben die Preise für Café- und Restaurantbesitzer in die Höhe getrieben. Auch die Endverbraucher hätten demnach mehr zahlen müssen, die sieben Prozent Mehrwertsteuer seien eine Entlastung gewesen. Die fällt wohl ab Januar 2024 weg.
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Die Senkung der Mehrwertsteuer habe „wohlhabendere und kinderlose Haushalte begünstigt“, kritisiert Friedrich Heinemann, Professor beim Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, gegenüber der Wirtschaftswoche. Nach seinen Recherchen sei die geringere Mehrwertsteuer „nach der Pandemie“ nicht mehr gerechtfertigt gewesen, weil damit das entscheidende Argument weggefallen sei. Auf der anderen Seite stehen sicherlich die Gastronomen, die die Herausforderung der Mehrkosten meistern müssen.
Sieben Prozent weiterhin bei Essen zum Mitnehmen
Lassen sich Bürgerinnen und Bürger Essen nach Hause liefern, kaufen sich etwas zum Mitnehmen oder holen Lebensmittel im Supermarkt, müssen darauf sieben Prozent Mehrwertsteuer gezahlt werden. Wer sich mit den Liebsten gemütlich ins Restaurant setzt, könnte bald mit höheren Preisen rechnen. Einer, der bereits vor Wochen darauf aufmerksam gemacht hat, ist Giesinger Bräustüberl-Chef Steffen Marx. Er druckte zwei Preise auf seine Speisekarte – einmal mit sieben Prozent Mehrwertsteuer und einmal mit 19 Prozent. Die Mehrkosten müssten, wie das Portal Chip unter Berufung auf Dehoga berichtet, eins zu eins an die Gäste weitergeben werden, „da es dann keine Reserven mehr gäbe.“