Guter Service verdient Trinkgeld, selbst wenn es "nur" der Lieferdienst ist. Das hat sich wohl auch eine Schweizerin gedacht - und es kurz darauf bitter bereut.
Eigentlich wollte die Frau nur einen Abend mit ihrem Sohn verbringen und dabei keine Ewigkeit in der Küche verschwenden. Kurzerhand bestellten die beiden bei einem Lieferdienst. Was dann passierte, schlug der Schweizerin sicherlich auf den Magen.
Lieferdienst räumt das Konto einer Kundin leer
Wie das Schweizer Online Nachrichtenportal "20 Minuten" berichtet, kam es zu technischen Problemen, als die Frau die Lieferung mit EC-Karte zahlen wollte. Zunächst funktionierte das Gerät überhaupt nicht und beim zweiten Versuch gab es seltsame Pieps-Geräusche von sich. Beim dritten Mal klappte es schließlich und die Frau konnte die Rechnung in Höhe von 56,60 Franken bezahlen –und dabei kam es zum folgenschweren Fehler.
Als die Frau am Tag darauf an einem Geldautomaten ihren Kontostand prüfte, fiel sie aus allen Wolken. Der Lieferdienst hatte zusätzlich zum Rechnungsbetrag von 56,60 Franken noch 2494,60 Franken Trinkgeld, also umgerechnet 2232,16 Euro, abgebucht.
Grund für das versehentliche Mega-Trinkgeld war ein einfacher Fehler der Frau. Sie hatte im Feld für den Trinkgeldbetrag ihren PIN-Code eingegeben (den sie nun wohl ändern muss). Als das Gerät daraufhin piepste, vermutete sie eine Fehlfunktion und gab ihren PIN-Code kurzerhand noch einmal ein, nun an der richtigen Position. Den Fehler sieht die Kundin im Nachhinein nicht bei sich: "Normalerweise muss man zuerst den Pin eingeben. So werden die Kunden aber überrumpelt und abgezockt."
In der Schweiz ist es vom Gastgewerbe erwünscht, dass vor der PIN-Eingabe das Trinkgeld abgefragt wird, widerspricht ein Bank-Sprecher gegenüber "20 Minuten". Diese Abfolge sei gewählt worden, weil der Kunde mit dem PIN-Code so die Gesamtzahlung inklusive Trinkgeld bestätige. Eine Panne, wie die der Lieferdienst-Kundin, sei aber sehr selten.
Video: So reagieren Kellner auf 200 Dollar Trinkgeld
Lieferdienst zeigt sich kulant
Was aus dem zu viel gezahlten Trinkgeld wurde, ist schnell geklärt. Die Kundin meldete sich bei ihrer Bank, die sie an das Restaurant verwies, dessen Lieferdienst die Dame benutzt hatte. Der Geschäftsführer zeigte sich verständnisvoll: "Das war ein dummer Zufall." Ausgerechnet als die Kundin bezahlt habe, sei beim Kartengerät das Papier für die Rechnungen ausgegangen. "Daher haben weder Lieferant noch Kundin gemerkt, dass die Frau beim ersten Zahlungsversuch anstelle des Trinkgelds ihren PIN-Code eingegeben hatte", so der Restaurant-Chef laut "20 Minuten". Das zu viel abgebuchte Trinkgeld wurde kurzerhand zurückgebucht und die Kundin ist wieder flüssig: "Es hat etwas lange gedauert, aber ich bin erleichtert. Jetzt kann ich endlich meine offenen Monatsrechnungen bezahlen."