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Schnell wieder fit: Reha-Chefärztin verrät sieben Profi-Tipps für geschädigte Gelenke

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Ob Knie, Fuß, Schulter oder Hüfte – nach einem Sportunfall ist der perfekte Reha-Plan das A und O. Eine Chefärztin gibt 7 Profi-Tipps.

Wie kommt man nach einer Sportverletzung schneller wieder auf die Beine? Sieben Tipps von der Orthopädin und Reha-Spezialistin Prof. Andrea Meurer vom Medical Park in Bad Wiessee am Tegernsee.

Schwellung abbauen durch cleveres Kühlen

Tipp Nummer 1: Clever kühlen. Nach einer Sportverletzung geht es zunächst darum, die Schwellung abzubauen. Kühlen Sie mit Eiswasserumschlägen, mehrmals am Tag, aber maximal zehn Minuten lang. Nach einigen Tagen – am Ende der Akutphase, wie Mediziner sagen – reichen Umschläge mit Tüchern aus kühlem Leitungswasser oder Quark. Verwenden Sie möglichst kein Eis, weil zu große Kälte der Haut und dem Gewebe schaden kann.

Eine Therapeutin behandelt eine Frau mit einer Sportverletzung am Knie
Nach einer Sportverletzung, beispielsweise am Knie, braucht man einen perfekten Reha-Plan und etwas Geduld, um am Ende möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen. © Mauritius Images

Keine Genussgifte während der Wundheilungsphase

Tipp Nummer 2: Keine Zigaretten, kein Bier oder Wein! Gerade in der Akutphase der Verletzung sollten Sie aufs Rauchen und auf Alkohol verzichten, weil dadurch die Wundheilung gestört werden kann.

Nicht auf 0815-Diagnose verlassen

Tipp Nummer 3: Besorgen Sie sich beim Arzt eine differenzierte Diagnose. Bei Knieverletzungen ist beispielsweise oft nicht nur das Kreuzband lädiert, sondern auch Innenband und Meniskus. Solche Kombiverletzungen nennen Ärzte „Unhappy Triad“, also „unglücklicher Dreiklang“.

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Ärzten und Therapeuten mit Erfahrung bei Sportverletzungen vertrauen

Tipp Nummer 4: Suchen Sie sich Ärzte und Therapeuten, die Erfahrung bei Sportverletzungen haben. Das gilt für die Diagnose genauso wie für eine mögliche Operation sowie Reha bzw. Nachbehandlung. Informationen dazu finden Sie oft auf den Websites der Praxen und Kliniken. Ein souveräner Arzt wird es Ihnen auch nicht übel nehmen, wenn Sie ihn beispielsweise fragen, wie oft er eine bestimmte OP schon durchgeführt hat und heute noch vornimmt.

Porträtfoto von Professor Andrea Meurer
Erfahrene Orthopädin: Prof. Andrea Meurer ist Chefärztin im Medical Park Bad Wiessee. © Medical Park

Beim Reha-Training nicht überziehen und Geduld haben

Tipp Nummer 5: Lassen Sie sich von Ihrem Arzt bzw. Physiotherapeuten einen konsequenten Behandlungs- und Trainingsplan erstellen. Dieser Plan muss immer wieder an den aktuellen Stand der Genesung angepasst werden. Eine zu hohe Belastung verzögert den Heilungsprozess. Bei komplizierten Sportverletzungen kann es auch mal eineinhalb Jahre dauern, bis man wieder Sport treiben kann. Sicherheit geht vor. Wer beispielsweise nach einem Kreuzbandriss zu früh wieder trainiert, riskiert eine erneute Verletzung – in der Fachsprache Reruptur genannt.

Vor der Rückkehr zum Sport das Gelenk testen

Tipp Nummer 6: Testen Sie vor der Rückkehr zum Sport gezielt, ob Ihr verletztes Gelenk wieder frei beweglich ist. Beispiel Hüfte: Beugen, Strecken und Abspreizen des Beines sowie Innen- und Außenrotation müssen wieder problemlos möglich sein. Sie sollten auch wieder tief in die Hocke gehen und – je nach Sportart – Sprünge absolvieren und sauber abbremsen können. Physiotherapeuten bieten hierzu sogenannte Back-to-Sport-Tests an, um Ihren Fitnessstand zu kontrollieren und damit das Risiko einer erneuten Verletzung gering zu halten.

Rumpf- und Stützmuskulatur aufbauen, um mehr Stabilität zu erreichen

Tipp Nummer 7: Schutzmantel rund ums Gelenk aufbauen. Trainieren Sie nicht nur das verletzte Gelenk, sondern bauen Sie auch gezielt die Rumpf- und Stützmuskulatur wieder auf. Diese gibt dem Gelenk Stabilität und Ihnen damit mehr Sicherheit.

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