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Darum frieren Frauen schneller als Männer!

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Frauen frieren schneller als Männer: Wissenschaftler kennen vier gute Gründe.
Frauen frieren schneller als Männer: Wissenschaftler kennen vier gute Gründe. © dpa

Für viele ist es nur ein Klischee oder für den kundigen Gentleman ein Grund seine Jacke über die Schultern einer Frau zu legen. Doch es ist wissenschaftlich untersucht: Frauen frieren schneller.

Warnung!

Eiskalte Finger und Zehen können auch Alarmzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein und auf eine Unterfunktion der Schilddrüse, niedrigen Blutdruck oder Gefäßprobleme hinweisen.

Der Mensch ist biologisch betrachtet ein tropisches Säugetier: Eine Außentemperatur von 27 Grad ist für ihn perfekt. Er ist darauf eingestellt, sich unbekleidet bei dieser Temperatur fortzubewegen. Dann funktioniert sein Wärmehaushalt optimal, und der Körper hält eine konstante Temperatur von 37 Grad. Wird der Körper kalt, bekommt er Gänsehaut. Damit haben unsere Vorfahren ihr Fell aufgestellt und so mehr Luft gespeichert. Dann beginnt der Mensch zu zittern. Mit diesen unfreiwilligen Muskelbewegungen versucht er, Wärme zu erzeugen. Immerhin steigert er damit seine Wärmeproduktion um das Vier- bis Fünffache.

Das ist bei Männern und Frauen gleich, wissenschaftlich erwiesen ist, dass Frauen früher frieren. Der Unterschied beträgt rund fünf Grad. Ist ihm also noch angenehm warm, fröstelt sie es schon. Vielleicht tröstet es die bibbernden Frauen: Es ist weder Einbildung, noch kann man viel dagegen tun. Es gibt einige gute Gründe, warum Frauen schneller frieren!

Grund 1: Frauen produzieren weniger Wärme

Das männliche Hormon Testosteron stattet die Männer mit einer größeren Muskelmasse aus. Während Frauen nur 25 Prozent der

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Körpermasse als Muskeln haben, besitzen Männer kraftstrotzende 40 Prozent. Muskeln sind ständig durchblutet und produzieren ununterbrochen Wärme – sie sind sozusagen eine innere Heizung. Der weibliche Körper wurde im Gegenzug von der Natur mit einem höheren Fettanteil ausgestattet (25 zu 15 Prozent). Die Hüftpölsterchen haben zwar keine Ofenfunktion, aber immerhin isolieren sie den Körper. Doch in Zeiten des Schlankheitsideals haben sich viele Frauen ihre Isolierschicht weggehungert.

Grund 2: Frauen strahlen mehr Wärme ab

Frauen sind meist kleiner als Männer, das heißt, ihr Verhältnis von Körperoberfläche zu Körpervolumen ist ungünstiger: Ein kleinerer Körper strahlt verhältnismäßig mehr Wärme ab als ein großer. Das ist gut bei Hitze, aber schlecht bei Kälte. Frauen produzieren also weniger Wärme und strahlen mehr ab. Kein Wunder, dass sie früher zu bibbern beginnen. Übrigens: Kleine Männer frieren logischerweise auch schneller als große Männer.

Grund 3: Frauen haben eine dünnere Haut

Männer besitzen eine um 15 Prozent dickere Oberhaut als Frauen, das verringert die Verluste durch Wärmeabstrahlung. Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen und drosseln die Durchblutung der Haut. Die dünnere Haut der Frauen kühlt dann schneller ab und meldet früher ans Gehirn, dass der Körper auskühlt.

Grund 4: Frauen haben eine andere Durchblutung

Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen weitet die Blutgefäße. Das erhöht zwar eigentlich die Durchblutung und macht Hände und Füße warm. Dadurch wird jedoch viel Wärme an die Umwelt abgegeben. Ab etwa 15 Grad drosselt der weibliche Körper deshalb die Durchblutung der Außenbereiche des Körpers zugunsten der inneren Organe. Ohren, Nase, Füße und die gesamte Haut kühlen dadurch ab und melden dem Gehirn die Untertemperatur.

Der Grund für diese Empfindlichkeit: Der weibliche Körper ist auf die Fortpflanzung programmiert, er will die Innentemperatur möglichst warm halten, um ein eventuelles Baby zu schützen. Der Frau wird früh signalisiert: Geh ins Warme oder zieh dich wärmer an, während der Mann ruhig noch ein bisschen auf die Jagd gehen kann, um seine Familie zu versorgen.

So halten Sie sich warm!

sus

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