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So ungesund ist "Essen auf Rädern"

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Der Zivildienstleistende Stefan Polzer liefert "Essen auf Rädern" an einen Senioren in Leipzig
Der Zivildienstleistende Stefan Polzer liefert "Essen auf Rädern" an einen Senioren in Leipzig © dpa (Symbolbild)

Hamburg - Ein aktueller Test der Verbraucherzentralen hat die schlechte Qualität von "Essen auf Rädern" aufgedeckt. Die gelieferten Menüs - vornehmlich für Senioren - seien unausgewogen und ungesund.

Die Qualität der Dienstleistung „Essen auf Rädern“ ist laut einem aktuellen Test der Verbraucherzentralen bei vielen Anbietern verbesserungswürdig und nicht auf die Bedürfnisse ältere Menschen eingestellt. Bundesweit untersuchten die Tester 30 Organisationen in 16 Städten in Bezug auf Lebensmittelauswahl und Gesundheitswert, wie die Verbraucherzentrale am Dienstag in Hamburg mitteilte. Demnach war bei 87 Prozent der „rollenden Mahlzeiten“ die Gemüseportion zu klein und der Fleischanteil zu groß. Frisches Gemüse gehörte zur Mangelware. Ebenso gab es zu wenig frisches Obst.

Drei Mal wöchentlich Obst zu wählen, sei bei 70 Prozent der Anbieter nicht möglich, hieß es. Die Sättigungsbeilage wie etwa Nudeln sei bei über der Hälfte der Gerichte nicht optimal. Das gehe häufig zu Lasten von Gemüse oder würde mit zu viel kalorienreicher Soße gereicht. Weiter bemängelten die Tester, dass 60 Prozent der Milchprodukte keine Angaben zum Fettgehalt aufwiesen. Zudem habe bei 67 Prozent aller Speisepläne die Angabe der Tierart gefehlt. Für Menschen, die etwa wegen kultureller oder religiöser Ernährungstraditionen zum Beispiel kein Schweinefleisch essen, sei dies jedoch notwendig.

Die besten Hausmittel um richtig zu verdauen

„Die Wahl des besten, gesunderhaltenden Menüs sollte jedem älteren Menschen so leicht wie möglich gemacht werden“, so Anne von Laufenberg-Beermann von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Auch wenn die Kunden mit dem Essen geschmacklich häufig zufrieden seien, bestehe aus gesundheitlichen Gründen noch Nachbesserungsbedarf. Der Kunde sei auf Transparenz und ausreichende Kennzeichnung der Anbieter angewiesen. Viele Kriterien ließen sich erst vor Ort überprüfen, wenn das Menü auf dem Tisch steht. „Zumindest eine Menülinie sollte dem Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entsprechen“, sagte Claudia Michehl von der Verbraucherzentrale.

KNA

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