Hausmittel gegen Fersensporn: Apfelessig, Murmeltierfett und Magnesium auf dem Prüfstand
Was hilft gegen Fersensporn? Eine Übersicht über Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel, die den stechenden Schmerz der Patienten lindern.
Jeder Schritt schmerzt – besonders beim Auftreten. Aber oftmals verspüren Betroffene auch Pein, wenn sie nach der nächtlichen Ruhe aufstehen wollen. Stechend, wie ein Nagel, auf den man tritt – so beschreiben sie die Beschwerden, die sie quälen.
Fersensporn: Knöcherner Auswuchs am Fersenbein sorgt für Schmerzen beim Aufstehen und Auftreten
Ursache hierfür kann ein Fersensporn sein, der besonders bei einseitiger Belastung oder Fehlstellung der Füße, aber auch bei Übergewicht für die unangenehmen Symptome sorgt. Hierbei handelt es sich Ärzten zufolge um einen knöchernen Auswuchs am Fersenknochen bzw. dem Fersenbein, der sich aufgrund der Überbelastung bildet. Er wird unterschieden in:
- unteren Fersensporn (plantarer Fersensporn): ein dornförmiger Fortsatz an der Fußsohle
- oberen Fersensporn (kranialer Fersensporn): dornförmiger Fortsatz an der Rückseite der Ferse
Bei beiden kann es in der Folge zu Mikro-Verletzungen am Sehnenansatz kommen, was eine Entzündungsreaktion begünstigt. Beim unteren Fersensporn ist dann ein Sehnenbündel betroffen, das von der Ferse zu den Zehen zieht. Beim oberen kommt es hingegen zu einer Überreizung des Achillessehnenansatzes.

Was hilft gegen Fersensporn? Ibuprofen nur im Akutfall nehmen
Diese Reizungen sollen auch für die schmerzhaften Symptome verantwortlich sein, die von Betroffenen genannt werden. Das Perfide daran: Die Schmerzen sollen oftmals sehr plötzlich auftreten und können teilweise über Monate andauern. Allerdings sollen sie genauso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind, schildern Patienten.
Daher sollten Betroffene ihr Hauptaugenmerk auch auf die Schmerzlinderung legen. Das heißt: Die Belastung der Füße mithilfe von Schuheinlagen so weit es geht verringern und massive Beschwerden mit entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen behandeln. Dehn- bzw. Stabilisierungsübungen können hingegen eine Fehl- oder Überbelastung reduzieren. Auch die Stoßwellentherapie soll in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt haben. Eine Operation ist dagegen meist nicht notwendig.
Apfelessig, Murmeltierfett & Co. gegen Fersensporn: mit Hausmitteln gegen den Schmerz
Wer hingegen auf natürliche Weise die Beschwerden lindern möchte, kann auch auf Hausmittel zurückgreifen. Auf folgende fünf Optionen schwören einige Fersensporn-Patienten. Wissenschaftlich erwiesen und bestätigt ist der Nutzen folgender Behandlungen allerdings nicht.
- Fußbad mit Apfelessig: Es gilt als entzündungshemmend und antibakteriell. Daher hilft es, die Entzündungsreaktion sowie Schmerzen zu verringern. Dazu einfach eine halbe Tasse Apfelessig in eine kleine Wanne mit warmem Wasser geben und die Füße darin fünf bis zehn Minuten einweichen. Alternativ tränken Sie ein Tuch mit der Essig-Wasser-Mischung und wickeln es sich um den betroffenen Fuß.
- Backpulver: Der knöcherne Fortsatz entsteht, weil sich dort zu viel Kalzium anhäuft. Die Kristalle im weißen Pulver sind dafür bekannt, Kalziumablagerungen aufzulösen. Zudem hemmt es Entzündungen. Dazu vermengen Sie einen halben Teelöffel Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste. Diese geben sie dann auf den Fersensporn und geben einen Wickel darüber.
- Salbe mit Murmeltierfett: Das Produkt soll eine natürliche Alternative zu Kortison darstellen. Dem Fett des Nagetiers wird nachgesagt, gegen Gelenk- und Muskelbeschwerden zu helfen. Wichtig zu wissen: Die Salbe wird aus Murmeltierfett hergestellt. Die Tiere müssen dafür ihr Leben lassen.
- Eispackungen: Kühlen, kühlen und nochmal kühlen, raten Ärzte bei Fersensporn. Da die Entzündung für Schwellungen des Fußes sorgt, kommen Kältekompressen hier gerade recht. Diese können Sie immer wieder bei Bedarf anwenden.
- Fußmassage: Auch wenn es anfangs schmerzhaft klingt – eine sanfte Massage regt die Durchblutung an und hilft so, den Schmerz zu lindern.
Neben entzündungshemmenden Medikamenten können Sie auch Salben in der Apotheke gegen lästigen Fersensporn erwerben. Doch Vorsicht: Schmerzmittel sollten Sie nicht dauerhaft, sondern nur dann einnehmen, wenn die Beschwerden akut sind. Die oben genannten Hausmittel können Sie dagegen täglich anwenden.
Hilft Magnesium bei Fersensporn?
Die landläufige Annahme: Ursache hinter den Fersensporn-Schmerzen ist der dornförmige Knochenfortsatz selbst. Doch vor allem die durch den Fersensporn ausgelöste Entzündung im Fuß soll hinter den Beschwerden stecken, so ein Bericht im Rahmen der Sendung „Die Ernährungs-Docs“, ein Format des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Anders als bei Entzündungen durch Viren oder Bakterien würde das Nervensystem die Entzündung beim Fersensporn aufrechterhalten, heißt es weiter.
Entsprechend gelten entzündungshemmende Maßnahmen als geeignete Fersensporn-Therapien. Auch entzündungshemmende Ernährung soll sich positiv auswirken. Der Mineralstoff Magnesium beispielsweise entfaltet entzündungshemmende Wirkung. Wie aus einer Mitteilung der Leibniz Universität Hannover hervorgeht, zeigt eine Bewertung von mehreren Studien, „dass eine zu geringe Magnesiumzufuhr über die Nahrung oft mit niedriggradigen Entzündungen in Verbindung steht. (...) Eine ausreichende Magnesiumzufuhr, die auch über magnesiumreiche Mineralwässer gedeckt werden kann, gilt damit als eine von mehreren Voraussetzungen, um das Risiko für Entzündungsprozesse und damit in Zusammenhang stehende Erkrankungen zu vermindern“. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes werden in diesem Zusammenhang genannt. Wie und ob eine ausreichende Magnesiumzufuhr auch in der Behandlung von Fersensporn sinnvoll ist, wurde wissenschaftlich bislang nicht bestätigt.