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Gegen das Altern: Bienen haben die Lösung

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Ein einziges Gramm Honig erfordert 8.000 bis 10 000 Blütenbesuche. © dpa

Dem Geheimnis der Jugend sind viele auf der Spur. Forscher haben jetzt entdeckt das Bienen gegen das Altern vorgehen können. Und das völlig ohne Medikamente.

Forscher der Arizona State University (ASU) haben herausgefunden, dass Bienen die Zeit zurückdrehen können. Jedenfalls, wenn es um den Alterungsprozess im Gehirn geht.

Die Umkehr der Hirnalterung, der positive Effekt tritt ein, wenn ältere Bienen sich wieder um das Nest kümmern müssen. Ein Dienst, den normalerweise jüngere Bienen übernehmen.

In der Studie konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass sich nur durch die andere Aufgabe, die molekularen Strukturen des Gehirns änderte.

Das Leben einer Arbeiterbiene in einem Bienenvolk teilt sich in zwei Abschnitte: cirka drei Wochen Innendienst (Stockbienen) und der Rest Außendienst (Sammelbienen).

"Wir wussten aus früheren Beobachtungen, dass Bienen solange sie sich im Nest um Larven kümmern - die Bienen Babys - auch geistig fit bleiben", sagte Studienleiter Gro Amdam. Fliegen diese Bienen dann aus um Nahrung zu sammeln, beginnen sie sehr schnell zu altern.

Nach zwei Wochen haben die sogenannten Trachtbienen - Bienen, die Höning und Pollen sammeln -  Flügel und einen haarlosen Körper und was noch viel wichtiger ist, sie verlieren ihre Gehirnfunktion neue Dinge zu lernen.

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Von Bienen lernen. © dapd

Für das Experiment entfernten die Wissenschaftler die jüngeren pflegenden Bienen aus dem Stock. Die älteren Bienen mussten nun wieder die Aufzucht und Fürsorge übernehmen. Schon nach 10 Tagen hatten einige Bienen wieder ihre Fähigkeit neue Dinge zu lernen verbessert. Auch die Proteine im Gehirn der Bienen veränderten sich nachweislich: Die Forscher fanden im verjüngten Bienenhirn Prx6, ein Protein das auch beim Menschen zum Schutz gegen Demenz und Alzheimer zu finden ist.

Dazu entdeckten die Wissenschaftler ein weiteres Protein. Das sogenannte "Chaperon"- Protein schützt Eiweißstrukturen vor Schäden, wenn beispielsweise Gehirn- oder andere Gewebezellen einem hohem Stress-Level ausgesetzt sind.

Biene und Mensch haben im Gehirn die selben Proteine, also ähnliche Gehirnzellen. Deswegen können wir Menschen wohl von diesen Erkenntnissen profitieren. "Vielleicht genügt es schon, unsere sozialen Aufgaben zu verändern, um unser Gehirn zu verjüngen", hofft Amdam.

Während die aktuelle Forschung sich vor allem auf Pillen konzentriert, legen die Ergebnisse nahe, dass mit sozialen Erfahrungen Altersdemenz verlangsamt oder sogar behandelt werden könnte. Amdam schlägt nun weiter Studien vor um zu sehen, ob sich der Effekt auch bei Säugetieren wissenschaftlich nachweisen lässt.

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