Täglich 50 Stufen steigen senkt das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um bis zu 32 Prozent
Die Kosten für ein Fitnessstudio lassen sich sparen, zumindest wenn es um die Herzgesundheit geht. Forscher fanden heraus, wie effektiv Treppensteigen ist.
Es ist verlockend: Aufzüge und Rolltreppen bringen einen ebenfalls nach oben – ohne große Anstrengung. Doch die bequeme Variante fördert den ohnehin zunehmenden Bewegungsmangel und damit auch Volkskrankheiten wie Diabetes und Demenz. Auch Herzkrankheiten wie Bluthochdruck und lebensgefährliche Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall werden durch zu wenig Bewegung gefördert.
Ein guter Grund, um häufiger Bewegung in den Alltag einzubauen. Das muss nicht immer mit schweißtreibendem Zeitaufwand verbunden sein. Selbst einfache Maßnahmen wie flotte Spaziergänge und entspannte Radtouren senken das Risiko, frühzeitig zu versterben. Zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Forschergruppen, die untersuchten, wie viel Bewegung nötig ist, um häufiges Sitzen auszugleichen. Auch die Weltgesundheitsorganisation hält eine Empfehlung parat: Um den Gefahren, die von langem Sitzen ausgehen, vorzubeugen, empfiehlt sie 21 Minuten Bewegung täglich.
50 Stufen täglich sollen das Herz vor Krankheiten schützen
Treppen steigen hat besonders gute Effekte auf das Herz-Kreislauf-System. So das Studienergebnis eines internationalen Forschungsteams. Den Studienautoren zufolge ist das tägliche Steigen von mindestens fünf Stockwerken mit einem deutlich geringeren Herzkrankheiten-Risiko verbunden.

Um ganze 20 Prozent hatte sich das Risiko für sogenannte Atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) bei denjenigen Studienteilnehmern gesenkt, die täglich mehr als fünf Treppenabsätze zu Fuß erklommen hatten.
Unter ASCVD werden die Krankheiten zusammengefasst, die durch Ablagerungen in den Arterien verursacht werden. Die Ursache ist in aller Regel Arteriosklerose (Arterienverkalkung, Atherosklerose). Die Gefäßerkrankung führt dazu, dass sich die Arterien durch die Ablagerungen verengen und verhärten.
Für ihre Untersuchung hatten die Forschenden um Zimin Song von der School of Public Health an der Universität Peking in China die Daten von 458.860 Erwachsenen aus Großbritannien ausgewertet. Um die Daten besser vergleichen zu können, setzten die Wissenschaftler ASCVD gleich mit koronarer Herzkrankheit und ischämischem Schlaganfall. „Das tägliche Steigen von mehr als fünf Stockwerken (ca. 50 Stufen) war unabhängig von der Krankheitsanfälligkeit mit einem geringeren Risiko für ASCVD verbunden. Teilnehmer, die das Treppensteigen zwischen Studienbeginn und Wiederholungsbefragung (Anmerkung der Redaktion: Fünf Jahre nach der Studie erfolgte eine erneute Befragung) einstellten, hatten ein höheres Risiko für ASCVD im Vergleich zu denen, die nie Treppen stiegen“, schreiben die Forschenden in ihrer Studie, die im Fachjournal „Atherosclerosis“ erschienen ist.
„Im Vergleich zu Personen, die bei beiden Befragungen angaben, keine Treppen zu steigen, hatten diejenigen, die zu Beginn der Untersuchung Treppen stiegen und dann bei der erneuten Erhebung angaben, damit aufgehört zu haben, ein 32 Prozent höheres Risiko für ASCVD“, so die Forschenden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.