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Sepsis-Patient Peter B. aus Dachau: „Ohne meine Frau wäre ich jetzt sicher tot!“

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Es ging unfassbar schnell, erzählt Peter B. aus Dachau: „Innerhalb weniger Stunden von topfit zu bewusstlos.“ Nur knapp überlebte er eine Blutvergiftung.

Die Chronik seines lebensgefährlichen Zusammenbruchs: Es war ein schöner Sommersonntag. Peter B. und seine Gerti besuchten einen Biergarten. „Da waren wir hingeradelt und ich fühlte mich noch ganz frisch und fidel“, erinnert er sich. Am Montag dann wollte er eigentlich zum Baden gehen. „Aber dann fühlte ich mich doch nicht ganz wohl.“ Der Covid-Test fiel negativ aus, aber trotzdem verschoben Peter und Gerti B. ihren Besuch am See. Abends fühlte er sich ein wenig matt, dachte an eine Erkältung und ging früh ins Bett. So gegen 21 Uhr sah seine Frau nach ihm. „Da lag ich schon ganz verkrampft im Bett, hatte einen epileptischen Anfall und war nicht mehr ansprechbar.“

Häufig erinnern die Anzeichen einer Sepsis an einen Schlaganfall

Peter B. aus Dachau (neben ihm seine Frau Gerti) wäre beinahe an einer Blutvergiftung gestorben.
Peter B. aus Dachau wäre beinahe an einer Blutvergiftung gestorben. Seine Frau Gerti rettete sein Leben, indem sie den Notarzt rief. © Norbert Habschied

Seine Frau Gerti. (69) rief den Notarzt – sie dachte an einen Schlaganfall. Den Rettern, die nach ein paar Minuten eintrafen, erzählte sie, dass ihr Mann beim Wasserlassen ein leichtes Brennen verspürt hatte und dass er Diabetiker ist. Der Notarzt stellte 40 Grad Fieber fest, kurze Zeit später 41 Grad.

Peter B. kann sich an all dies nicht mehr erinnern, er litt an einer schweren Blutvergiftung und sagt: „Ich war total weg“. Die kommenden drei Tage, in denen die Ärzte auf der Intensivstation im Klinikum im LMU-Klinikum in Großhadern um sein Leben kämpften, sind in seinem Kopf wie ausgelöscht, „ich war völlig außer Gefecht“. Der Arzt habe ihm gesagt, wenn ihn seine Frau nicht entdeckt und gleich den Notarzt gerufen hätte, hätte er wahrscheinlich nicht überlebt. „Ohne meine Frau wäre ich jetzt sicher tot. Das macht mir immer noch Angst“, sagt er. Entzündungen wie einen Harnwegsinfekt werde er künftig nie mehr auf die leichte Schulter nehmen, sondern gleich vom Arzt anschauen lassen. „Auch wenn das Personal auf der Intensivstation in Großhadern sehr nett war, möchte ich dort nicht mehr hin.“

Noch immer schockt Peter B. (65) der Befund der Intensivmediziner. Wegen einer Sepsis lag er im Koma.
Noch immer schockt Peter B. (65) der Befund der Intensivmediziner. Wegen einer Sepsis lag er im Koma. © Norbert Habschied

So erkennen Sie einen Sepsis: Die Checkliste der Initiative „Deutschland erkennt Sepsis“ rettet Leben

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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