Warnung der Herzstiftung: Hitze und Feinstaub als Risikofaktoren für Herzpatienten
Hitze und Feinstaub können für Herzpatienten eine tödliche Kombination sein. Wie kann man sich schützen?
Herzpatienten sollten auch auf Urlaubsreisen höhere Temperaturen nicht unterschätzen und sich vor überschießenden Kreislaufreaktionen bis hin zu Herzrhythmusstörungen schützen. „Aus wissenschaftlicher Sicht nehmen wir die zunehmenden Hitzewellen sehr ernst und raten Menschen mit Herzerkrankungen dazu, sich auf die für ihren Körper herausfordernden Bedingungen einzustellen – insbesondere dann, wenn zu den hohen Temperaturen noch weitere Risikofaktoren wie beispielsweise Feinstaub hinzukommen“, warnt Professor Dr. Heribert Schunkert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Erwachsenenkardiologie am Deutschen Herzzentrum München.

Herz-Professor Schunkert: Feinstaub gelangt durch die Lungenbläschen ins Blut und belastet das Herz
„Nach dem Einatmen gelangt der Feinstaub durch die Lungenbläschen hindurch ins Blut und belastet auch das Herz. Feinstaub löst Entzündungsreaktionen aus und gilt so als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Oftmals realisieren die Patienten allerdings gar nicht, dass sie sich einer erhöhten Feinstaubbelastung aussetzen. Viele bringen Feinstaub nur mit dem Straßenverkehr in Verbindung. Er könne aber beispielsweise auch durch große Waldbrände oder durch intensive landwirtschaftliche Nutzung entstehen“, so der Herzstiftungs-Experte. „Insofern kann man auch an der vermeintlich frischen Luft und in der Natur stärker belastet sein als man glaubt“, berichtet Schunkert. Informationen über die Luftqualität weltweit gibt es auch auf einer Übersicht im Internet.

Bei Hitze blutdrucksenkende Medikamente im Blick haben
Hitze kann übrigens auch den Blutdruck aus dem Gleichgewicht bringen. Deshalb rät Herz-Professor Schunkert, der auch Hypertensiologe ist, gerade Patienten mit Bluthochdruck, ihre Werte bei sehr hohen Temperaturen öfter zu kontrollieren und auch ihre blutdruckensenkenden Medikamente im Blick zu haben.
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Herzstiftung rät: Urlaubsprogramm nicht zu voll packen und Anreisestress nicht unterschätzen
Bei aller Urlaubsplanung sollte man auch darauf achten, das Urlaubsprogramm nicht zu vollzupacken, rät die Deutsche Herzstiftung. Vor allem nach dem Anreisestress benötige der Körper etwas Ruhe und eine gewisse Anpassungszeit am Ferienort. Konkret bedeutet das: Aktivität ja – aber bitte mit Augenmaß, rät die Herzstiftung.
Verzichten Sie in den ersten Urlaubstagen auf anstrengende Bergtouren, lange Fahrradtouren oder ausgedehnte Sonnenbäder. Lieber moderate Belastung, und dabei sollten Sie möglichst die Mittagssonne meiden. Etwas Vorsicht ist gerade für Herzpatienten auch beim Baden geboten, vor allem in kalten Gewässern – sowohl beim Eintauchen als auch beim Verlassen des Wassers.