Pickel bis Ausschlag: Was bei Hautproblemen durch die Maske wirklich hilft
Unreine und gereizte Haut bis hin zu Entzündungen: Maske tragen verkraftet nicht jede Haut gleich gut. Eine Hautärztin verrät, was gegen Pickel oder etwa bei Mundrose hilft.
- Vor allem Menschen, die im Einzelhandel arbeiten oder andernorts mit ständiger Maskenpflicht, entwickeln häufig Hautprobleme.
- Das feuchte Milieu unter der Maske setzt der Gesichtshaut zu, die gereizt reagieren kann. Bei manchen kommt es zu extrem unreiner Haut, bei anderen entwickelt sich eine unangenehmer Ausschlag, den Mediziner als periorale Dermatitis bezeichnen – im Volksmund als Stewardessenkrankheit bekannt*.
- Was gegen die krankhaften Hautveränderungen wirkt, erklärt Dr. Ulrike Beiteke, leitende Oberärztin der Hautklinik Dortmund.
Es juckt, spannt und tut in manchen Fällen richtig weh: Die Haut um Mund und Nase kann durch ständiges Maske-Tragen enorm leiden. Vor allem Menschen mit ohnehin empfindlicher Gesichtshaut reagieren auf das Reiben des Materials und die hohe Luftfeuchtigkeit unter der Maske mit Hautveränderungen. Diese sind teilweise nicht nur unangenehm, sondern sehen auch unschön aus. In einem Informationsflyer des Klinikums Dortmund beschreibt Dermatologin Ulrike Beiteke, was Sie gegen gereizte, unreine oder entzündete Haut tun können.
Pickel bis Neurodermitis: Erste Hilfe bei Hautproblemen durch die Maske
Erfahren Sie hier, was gegen unreine Haut, Mundrose und Neurodermitis hilft:
- Unreine Haut durch das Tragen von Mundschutzmasken: Bei fettiger Haut empfiehlt sich Beiteke zufolge eine hydrophile Tagescreme, nachdem die Haut mit duftstoff- und alkoholfreien Reinigungsprodukten behandelt wurde. Auch hydrophile Gele würden sich anbieten. „Hydrophil statt lipophil, weil der höhere Fettanteil in lipophilen Produkten eher schließend auf Hautstoffwechsel und Hautatmung wirkt. Bei einer hydrophilen Creme ist Öl in Wasser gemischt, was ein gutes Applizieren und eine leichte Abwaschbarkeit bedeuten“, so die Hautärztin. Generell sollte zu milden, duftstofffreien und feuchtigkeitsspendenden Cremes gegriffen werden, um die Hautunreinheiten in den Griff zu bekommen.
- Pickel und Akne bekämpfen: Auch wer vermehrt Pickel und Akne-ähnliche Hautveränderungen um die Kinn- und Mundpartie entwickelt, sollte zu Pflegeprodukten greifen, die wenig Fett enthalten. Außerdem haben sich antientzündlich wirkende Produkte mit Zinkoxid bewährt. Auch die Ernährung kann im Kampf gegen Pickel eine Rolle spielen: Auf welche Lebensmittel bei Akne lieber verzichtet werden sollte erklärt 24vita.de.
- Juckreiz und Hautrötung unter der Maske: Vor allem bei Menschen mit Neurodermitis und trockener Haut kann das Maske-Tragen zum sogenannten Windeleffekt führen. Dieser beschreibt bei Babys juckende, brennende und gerötete Hautstellen. Verantwortlich ist ein Feuchtigkeitsstau, der auch unter einer Maske zu kleinsten Hautrissen führen kann. Hautärztin Beiteke rät in dem Fall: „Rückfettende Maßnahmen wie lipophile Cremes sind nachts einzusetzen“.
- Was gegen die periorale Dermatitis hilft: Für die Stewardessenkrankheit spricht eine flächige, schuppende Rötung um den Mund, die mit kleinen rötlichen Knötchen (Papeln) und gelegentlichen Eiterbläschen (Pusteln) einhergeht. Die betroffenen Hautstellen können brennen, schmerzen, spannen und jucken. Die Ursache hinter der Stewardessenkrankheit ist meist Überpflege – also ein Zuviel an Make-Up und Pflegeprodukten. Mundrose-Patienten sollten alles Überflüssige einschließlich Kosmetika weg lassen, nicht ständig ihre Pflegeprodukte wechseln und nur milde Reinigungsprodukte verwenden, die ohne Alkohol auskommen. Ulrike Beiteke empfiehlt zudem „Lokaltherapeutika mit Zusätzen wie Harnstoff, Retinol, Antibiotika oder sogar antientzündliche Strategien mit topischen Steroiden und Calcineurininhibitoren nur nach ärztlicher Beratung.“ Pflegeprodukte sollen ihr zufolge nicht fettend oder abdeckend, nicht duftstoffhaltig oder voller Konservierungsstoffe sein. (jg)
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