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Schlummerndes Virus schwächt Abwehrkraft

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Ein Modell des Herpes-Virus - zu dieser Familie zählt auch das Cytomegalie-Virus © Symbolfoto: dpa

Braunschweig - Das Cytomegalie-Virus (CMV) aus der Familie der Herpes-Viren schwächt offenbar im Alter zunehmend das Immunsystem.

Das haben Forscher des Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig herausgefunden. Obwohl die meisten Menschen CMV ein Leben lang in sich trügen, mache es nur die Wenigsten unmittelbar krank, heißt es in der Studie, die Mitte August im Wissenschaftsjournal „PLoS Pathogens“ online veröffentlicht wurde.

Im Alter konzentrieren sich demnach jedoch immer mehr Zellen des Immunsystems auf CMV. Dadurch werde die Abwehrkraft gegen verschiedene andere Viren geschwächt. Dies erkläre, warum Senioren oft anfälliger für Infektionskrankheiten wie Grippe seien als junge Leute. Im Laufe der Jahre nutze sich die Immunabwehr ab. Als neue Erkenntnis aus der Studie heben die Autoren hervor, dass CMV diesen Prozess offenbar beschleunige. „Natürlich altert das Immunsystem auch ohne CMV“, räumt der Braunschweiger Professor Luka Cicin-Sain ein. Im jungen Organismus stärke es die Immunabwehr wahrscheinlich sogar, weil es sie dauerhaft herausfordere. Bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr, etwa bei Empfängern eines Spenderorgans, HIV-Infizierten oder Schwangeren, kann die Cytomegalie jedoch auch schon früher gefährlich werden.

dapd

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