Schwangerschaft: Wer unter Ängsten leidet, hat häufiger Frühgeburten, sagt Studie
Wer schwanger ist, sollte sich entspannen. Das raten Frauenärzte. Dass sie damit nicht Unrecht haben und Stress schädlich ist, zeigt eine neue Studie.
Schmerzen bei der Geburt, Sorgen, dass das Kind auch gesund ist oder heftige Beschwerden während der Schwangerschaft: Für manche Frauen ist diese schönste Zeit im Leben beängstigend. Plötzlich macht man sich über so viele Dinge Gedanken und Sorgen, das gilt besonders für Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind. Einige haben zudem Angst, was danach kommt: Bin ich auch eine gute Mutter? Das weckt wiederum Ängste, zu versagen.
Schwangerschaft: Wer unter Ängsten leidet, erleidet häufiger Frühgeburt, sagt Studie
Frauenärzte raten Schwangeren dahingehend, sich zu entspannen und Stress abzubauen. Das sei schließlich besser für das Kind. Diese Annahme unterstützt jetzt eine prospektive Beobachtungsstudie von US-Forschern. Demnach habe sie gezeigt, dass Frauen, die in der Schwangerschaft unter Ängsten leiden, häufiger ihre Kinder früher auf die Welt bringen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler um Studienleiterin Christine Dunkel Schetter von der Universität von Kalifornien im Fachjournal Health Psychology veröffentlicht.

Dazu haben sie im Rahmen der „Healthy Babies Before Birth“-Studie etwa 196 Teilnehmer untersucht, welche sie drei Tests unterzogen haben, die speziell für Angststörungen in der Schwangerschaft entwickelt wurden. Der Hintergrund der Studie ist der, dass bereits frühere Studien gezeigt hatten, dass ein Viertel der Frauen in der Spätschwangerschaft unter Ängsten litten. Das berichtet das Ärzteblatt. 15 Prozent davon sollen sogar eine ausgewachsene Angststörung entwickelt haben. Doch das führe zu einer erheblichen Stressreaktion im Körper, was sich infolgedessen negativ auf das ungeborene Kind auswirken kann.
Schwangerschaft: Angststörungen schwieriger zu behandeln
Angststörungen gelten allerdings in der Schwangerschaft schwierig zu behandeln. Kognitive Verhaltenstherapien sind meist längerfristig angelegt und brauchen viel Zeit, welche Schwangere allerdings nicht haben. Viele Medikamente hingegen, darunter starke Psychopharmaka, werden in dieser Zeit nicht empfohlen. Daher sollte eine Einnahme immer zuvor mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin abgesprochen werden. Oftmals hilft es hingegen, die Ängste und Sorgen der Schwangeren ernstzunehmen und sie grundlegend über die Ursachen und Folgen zu informieren. Das wäre ein erster Schritt, um diese in dieser sensiblen Phase ihres Lebens auch mental zu unterstützen.