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Herzinfarkt lässt sich berechnen

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Herzinfarkt: Schweizer Forscher entwickeln mathematische Formel für Diagnose © dpa

Herzinfarkt oder nicht? In der Notaufnahme müssen Ärzte schnell entscheiden, wie schlimm es um ihre Patienten steht. Eine mathematische Formel kann jetzt Medizinern bei der Diagnose helfen.

Viele Patienten werden mit starken Schmerzen in der Brust und Atemnot in die Klinik eingeliefert. Die klassischen Anzeichen für einen Herzinfarkt können jedoch auch andere Ursachen haben.

Tobias Reichlin von der Universität Basel hat mit seinem Team eine Formel entwickelt, mit der schon innerhalb einer Stunde eine Diagnose möglich ist.

Denn ob tatsächlich jemand einen Herzinfarkt erlitten hat, entscheidet häufig das Elektrokardiogramm (EKG). Ist dieses nicht eindeutig, folgt der Nachweis von Troponin, einem Eiweiß, das der absterbende Herzmuskel freisetzt, wenn es zum Infarkt gekommen ist. Das Problem: Bisher verfügbare Tests können einen Anstieg des Werts erst nach bis zu acht Stunden im Labor verlässlich anzeigen. Patienten müssen bei einem Verdacht auf Herzinfarkt oft stundenlang beobachtet werden.

Erste Hilfe bei Herzinfarkt

Mit einem Algorithmus können Ärzte jetzt früher und sicherer feststellen, ob der Patient einen Herzinfarkt erlitten hat, oder aber Entwarnung gegeben werden kann.

Bei 872 Menschen mit akuten Schmerzen in der Brust haben die Forscher die mathematische Formel getestet. Bei 77 Prozent bestätigte sich die Diagnose innerhalb der ersten Stunde. Die Formel basiert auf den Blutwerten des Herzproteins Troponin.

Für die Wissenschaftler sind die Ergebnisse ein Erfolg. Die Studie zeigt, dass eine neue Strategie bei Verdacht auf Herzinfarkt möglich ist. Durch eine serielle Blutentnahme bei den Patienten können diese im Notfall viel schneller behandelt werden.

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