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Totimpfstoffe gegen Corona: Sicherer als Biontech & Astrazeneca? Wann „die Neuen“ in Deutschland kommen

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Ein Mitarbeiter prüft die Verpackungsqualität von inaktivierten Corona-Impfstoffprodukten (Totimpfstoff) in einer Verpackungsanlage des Beijing Biological Products Institutes in China.
Ein Mitarbeiter prüft die Verpackungsqualität von inaktivierten Corona-Impfstoffprodukten (Totimpfstoff) in einer Verpackungsanlage des Beijing Biological Products Institutes, einer Einheit von Sinopharm. Die Firma entwickelte den Corona-Totimpfstoff tbd, dessen Wirksamkeit aktuell noch erprobt wird. © Zhang Yuwei/dpa

Eine Reihe von Corona-Totimpfstoffen werden derzeit weltweit in klinischen Studien geprüft. Wie sie im Körper wirken und wann sie auf den Markt kommen könnten, lesen Sie hier.

Vektor- und mRNA-Impfstoffe sind in Deutschland bereits zugelassen. Darunter die Präparate von Biontech und Moderna (mRNA-Technologie) und die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca (Vektorimpfstoffe). Bei mRNA-Corona-Impfstoffen wird der Bauplan für das Corona-spezifische Spike-Protein injiziert*, das sich auf der Oberfläche des Virus befindet. Der Körper ist so in der Lage, Antikörper gegen das Spike-Protein zu bilden und einen Eigenschutz gegen Covid-19 aufzubauen. Vektorimpfstoffe dagegen bestehen aus für den Menschen harmlosen Viren(bestandteilen), den sogenannten Vektoren. Werden diese in Form einer Impfung verabreicht, wird in der Regel eine Immunreaktion und damit die Ausbildung eines Impfschutzes erreicht.

Totimpfstoffe (auch inaktivierte Impfstoffe genannt) gegen das Coronavirus sind aktuell noch in der Entwicklung. Erst wenn die Zulassungsstudien erfolgreich verlaufen, können sie auf den Markt kommen. Totimpfstoffe enthalten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge nur abgetötete Krankheitserreger, die sich nicht mehr vermehren können, oder auch nur Bestandteile der Erreger. Diese werden vom Körper als fremd erkannt und regen das körpereigene Abwehrsystem zur Antikörperbildung an, ohne das die jeweilige Krankheit ausbricht, heißt es weiter. Die Totimpfstoff-Technologie ist bereits erprobt, sie kommt gegen Diphtherie, Hepatitis B, Kinderlähmung, Keuchhusten und Tetanus zum Einsatz. Auch bei der Grippe-Impfung handelt es sich um einen Totimpfstoff, wie das Portal vfa.de (Die forschenden Pharma-Unternehmen) informiert.

Corona-Totimpfstoffe: Sieben Präparate in klinischer Phase III

Weltweit befinden sich bereits mehrere Corona-Totimpfstoffe in der letzten klinischen Phase III. In dieser Phase wird ein Impfstoffkandidat an mehreren tausend bis zehntausenden Freiwilligen erprobt. Die Studienleiter erforschen dabei, ob der Impfstoff gegen eine Infektion schützt und welche möglichen Nebenwirkungen auftreten. Erst wenn die Phase III erfolgreich durchlaufen wurde, können die Hersteller einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) stellen. Laut forschenden Pharma-Unternehmen stehen folgende Corona-Totimpfstoffe am Ende der Entwicklungsphase – und könnten somit schon bald zugelassen werden:

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Totimpfstoff-Zulassungsantrag für das dritte Quartal 2021 erwartet

Den forschenden Pharma-Unternehmen zufolge wird der erste vollständige Zulassungsantrag eines Corona-Totimpfstoffes in der EU für das dritte Quartal 2021 erwartet. Ob die Impstoffkategorie der Totimpfstoffe wirksamer ist als die bisher zugelassenen Präparate wird sich erst zeigen, wenn die Studien abgeschlossen und die Impfstoffe in der breiten Masse angewandt werden. Ob und wie sicher sie sind, wird die EMA im Rahmen des Zulassungsantrags der Hersteller entscheiden. Erst wenn die Präparate als sicher und wirksam eingestuft werden, können sie – wie die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson – in Deutschland zugelassen werden.

Jeder muss die Impfentscheidung selbst treffen. Doch es gibt viele Stimmen aus Medizin und Forschung, die zum schnellstmöglichen Impftermin raten. So ermuntert etwa Virenexperte Professor Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl von der Ludwig-Maximilians-Universität München zur Corona-Impfung: „Nur durch Impfen können wir der Pandemie begegnen“, so sein Appell an die Bürger. Es gebe keine andere Möglichkeit, die Gesundheit aller Menschen zu schützen. Nicht nur, dass das Risiko schwerer Krankheitsverläufe durch die Impfung reduziert wird. Auch das eigene Ansteckungsrisiko sinkt durch die Impfung drastisch*(jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Mehr Quellen: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/

Weiterlesen: Corona-Impfung: So lange sollten Sie davor und danach auf Alkohol verzichten

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