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Unerfüllter Kinderwunsch? Daran haben Sie sicher noch nicht gedacht

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Wer unbedingt schwanger werden möchte, sollte sich erst einmal durchchecken lassen.
Wer unbedingt schwanger werden möchte, sollte sich erst einmal durchchecken lassen. © pixabay

Hätten Sie gerne ein Kind? Doch es will nicht klappen? Dann liegt es vielleicht nicht an Ihnen – sondern an einer Entzündung, die Sie noch nicht bedacht haben.

Viele Frauen wünschen sich ab einem gewissen Zeitpunkt ein Kind. Der Frust ist dann allerdings groß, wenn es nicht so recht klappen will. Manche glauben, es liegt an ihnen – und versuchen mit allen Mitteln, doch noch schwanger zu werden. Dabei gibt es einen Faktor, der ebenso wichtig ist, aber Paare vollkommen außer Acht lassen – weil kaum einer etwas darüber weiß.

Unerfüllter Kinderwunsch? Das könnte dahinter stecken

Denn die wenigsten wissen, dass Ihre Zähne schuld sein können bei unerfülltem Kinderwunsch. Wer nämlich eine Parodontitis hat, der gefährdet seine Fruchtbarkeit. Das berichtet jetzt Focus Online. Das heißt konkret: Studien haben ergeben, dass sich die chronische Zahnfleischentzündung nicht nur negativ auf die Gesundheit auswirkt.

Es soll sogar einen Hinweis darauf geben, dass Parodontitis Frühgeburten begünstigen soll beziehungsweise Neugeborene viel zu wenig auf die Waage bringen. Das Schockierende daran: Frauen mit einer Zahnfleischentzündung haben ein achtmal so großes Risiko als gesunde Frauen, dass ihre Kinder zu früh oder untergewichtig geboren werden.

Doch wie kann das sein? Angeblich sollen die Parodontitis-Bakterien nicht nur im Mundraum verweilen, sondern von dort aus in die Blutlaufbahn wandern, zum Beispiel durch Zahnfleischbluten. Dort streuen sie dann in den gesamten Körper – mit der Folge, dass sie diesen in Alarmbereitschaft versetzen.

Parodontitis schuld an verminderter Fruchtbarkeit?

Und wenn dem Körper der Notfall droht, dann hat er wichtigeres zu tun, als für Nachwuchs zu sorgen. Dann steht die Bekämpfung der Eindringlinge an erster Stelle sowie die Gesunderhaltung des eigenen Immunsystems.

Eine weitere Beobachtungsstudie australischer Reproduktionsmediziner mit 3.700 Probanden hat diese Annahme ebenfalls bestätigt. Das erstaunliche Ergebnis: Die Forscher stellten am Ende fest, dass Frauen mit Zahnfleischerkrankungen gegenüber gesunden Teilnehmerinnen viel länger brauchten, um endlich schwanger zu werden (um bis zu 42 Prozent).

Daher raten Mediziner dazu, zuerst die Parodontitis behandeln zu lassen und auszuheilen, damit sich der Kinderwunsch endlich erfüllen kann. Allerdings ist hier das Problem, dass viele Patienten gar nicht wissen, dass sie an einer Zahnfleischentzündung leiden.

Doch laut der aktuellen fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS-V) von 2016 sind bereits über die Hälfte der 35- bis 44-Jährigen von einer unentdeckten Parodontitis betroffen.

Kinderwunsch: So gehen Sie gegen Parodontitis vor 

Gut zu wissen: Wer also schwanger werden möchte, sollte vorbeugen und bereits davor beim Zahnarzt einen Speicheltest machen lassen. Dieser kann innerhalb von drei Minuten aufdecken, ob und wie sehr die Mundhöhle bereits entzündet ist. Wenn die Entzündungsmarker besonders hoch sind, kann der Zahnarzt eine entsprechende Therapie vorschlagen.

Auch eine gesunde Ernährung schützt das Kind - warum allerdings bereits ein Glas Wein in der Schwangerschaft das Aussehen Ihres Kindes verändern kann, lesen Sie hier.

Doch damit allein ist es nicht getan: Auch während einer Schwangerschaft ist es wichtig, dass Sie auf eine gründliche Zahnreinigung und –pflege Wert legen. Tipp: Lassen Sie am besten im ersten und letzten Trimester der Schwangerschaft eine professionelle Zahnreinigung durchführen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Sie wollen schwanger werden? Dann lesen Sie hier auch die besten Zeiten für Sex, Schlaf und Entspannung.

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jp

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