Hohes Gehalt im Praktikum: Hier gibt es bis zu 6.000 Euro
Viele Studierende und Absolventen suchen nach Praktikumsplätzen, um wertvolle Erfahrungen in ihrem gewünschten Berufsfeld zu sammeln. Auf eine gute Bezahlung muss man dabei nicht verzichten.
Stuttgart - Ein Praktikum dient vor allem dazu, erste praktische Erfahrungen in einem Berufsfeld zu sammeln. Nicht selten findet man so schnell heraus, welcher Beruf einem liegt und welcher eher nicht. Schließlich möchte man in Zukunft einem Beruf nachgehen, der erfüllend ist.

Viele gehen jedoch noch immer davon aus, dass Praktikanten lediglich „billige Arbeitskräfte“ sind. Doch dem ist schon lange nicht mehr so: In Deutschland gilt grundsätzlich das Mindestlohngesetz, nach dem auch Praktikanten in den meisten Fällen einen Anspruch auf Bezahlung haben. Allerdings gibt es Ausnahmen und verschiedene Regelungen, die je nach Art und Dauer des Praktikums gelten. Freiwillige Praktika, die nicht im Rahmen einer Ausbildung absolviert werden oder länger als drei Monate dauern, müssen in der Regel entlohnt werden. Je nach Verdienst, Gehaltsgrenzen und Steuern springt bei einem Praktikum unterschiedlich viel heraus. In einigen Praktikumsplätzen lassen sich nicht nur Erfahrung sammeln und erste Schritte in der Karriere machen, sondern auch richtig gutes Geld verdienen.
Im Consulting, Investmentbanking und in der Wirtschaftsprüfung gibt es die höchsten Praktikumsgehälter
Wie im Job selbst, kommt es auch beim Praktikum stark darauf an, in welcher Branche man beschäftigt ist. Das sieht man anhand der 15 Branchen mit den höchsten Gehältern in Deutschland wohl am besten. Vor allem in den Branchen Wirtschaftsprüfung, Investmentbanking oder Consulting dürfen sich Praktikanten über ein überdurchschnittlich hohes Gehalt freuen, wie Businessinsider berichtet. Businessinsider bezieht sich dabei auf eine Auswertung der Karriereberatung Pumpkincareers. Für das Ranking wurden mehr als 300 Gehaltsangaben von Praktikanten aus mehr als 100 Unternehmen analysiert.
Wie aus der Auswertung hervorgeht, beträgt das durchschnittliche Monatsgehalt in der Beratung für Praktikanten 2.025 Euro. Top-Strategieberatungen wie McKinsey, BCG, Bain & Company, Roland Berger, Oliver Wyman oder Strategy& zahlen sogar zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro Monat. Bei mittelständischen und kleineren Consulting-Firmen liegt das Gehalt in der Regel zwischen 1.500 und 2.000 Euro pro Monat. Das Praktikumsgehalt in der Wirtschaftsprüfung liegt in der Spitze bei 1.750 Euro.
Das sind die Big Four, die größten Unternehmen, in den jeweiligen Branchen:
- Consulting: McKinsey, BCG, Bain & Company, Roland Berger, Oliver Wyman, Strategy&
- Wirtschaftsprüfung: Deloitte, EY, KPMG und PwC
- Investmentbanking: Deloitte, EY, KPMG und PwC
(Quelle: businessinsider.de)
Im Investmentbanking kann man als Praktikant ebenfalls mit einem guten Gehalt rechnen: durchschnittlich gibt es hier 3.000 Euro monatlich. Bei den größeren Banken ist sogar ein Monatsgehalt von 5.000 Euro für Praktikanten möglich, etwa bei J.P. Morgan. Weit abgeschlagen liegt jedoch die Investment-Banking-Boutique William Blair auf dem ersten Platz: Hier bekommen Praktikanten im Schnitt 6.667 Euro Gehalt im Monat. Kein Wunder, dass die Plätze begehrt und die Auswahlverfahren umso strenger sind. Solche Gehälter sind für Praktika in Deutschland jedoch nicht die Regel.
Ranking: Diese Unternehmen zahlen ihre Praktikanten besonders gut
Wie ein Ranking des Staufenbiel Instituts zeigt, ist vor allem die Bankenbranche bei den am besten bezahlten Praktikumsplätzen ganz vorne mit dabei: Bei Rothschild können studentische Praktikanten nicht nur lernen, wie man Kapital verwaltet, sondern dabei auch noch bis zu 3.000 Euro im Monat verdienen. Mit Roland Berger ist auch ein Unternehmen aus dem Consulting vertreten. Mit bis zu 3.000 Euro im Monat gehören Praktikanten hier zu den Top-Verdienern unter den ungelernten Kräften. In diesen vier Jobs werden ungelernte Arbeitnehmer ebenfalls gut bezahlt.
Bei Google sind als Praktikant im Software-Engineering immerhin bis zu 2.900 Euro im Monat drin. Ein Spitzenwert für ein Praktikumsgehalt in Deutschland. Denn wie die Bewertungsplattform kununu schreibt, liegt das durchschnittliche Jahresbruttogehalt eines Praktikanten in Deutschland bei 16.200 Euro, also bei 1.350 Euro. Jedoch variiert das Gehalt stark. Es kann abhängig von Faktoren wie Erfahrung und Branche zwischen 11.700 Euro und 30.700 Euro liegen.
Das sind die Top-Zahler bei den Praktika:
Platz | Unternehmen | Branche | Gehalt/Monat |
1. | Rothschild | Bank | bis zu 3.000 Euro |
2. | Roland Berger | Consulting | bis zu 3.000 Euro |
3. | Internet | bis 2.900 Euro | |
4. | Nestlé | Nahrungsmittelkonzern | bis zu 2.000 Euro |
5. | BASF | Chemie | bis zu 1.700 Euro |
6. | Deutsche Bundesbank | Bank | bis zu 1.650 Euro Euro |
7. | Hays | Personalvermittlung | bis zu 1.500 Euro |
Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé hingegen zahlt allen Praktikanten rund 2.000 Euro. Wer ein Praktikum beim Chemie-Riesen BASF macht, bekommt grundsätzlich eine Vergütung. Dabei zahlt das Unternehmen mehr als den Mindestlohn. Praktikanten und Doktoranden etwa verdienen zwischen 800 Euro und 1.700 Euro.
Mit bis zu 1.650 Euro Praktikumsgehalt gehört die Deutsche Bundesbank zu den besser bezahlten Praktikastellen. Auch die Personalvermittlung Hays zahlt ihren Praktikanten ein gutes Gehalt. Bis zu 1.500 Euro werden hier gezahlt. Hierbei kommt es jedoch stark auf den Abschluss, die Ausbildung oder auch Vorkenntnisse an. Praktikanten, die im Bachelor- oder Master-Studium sind, erhalten laut Staufenbiel Institut 800 Euro im Monat. Wer bereits über einen Bachelorabschluss verfügt, kann mit den genannten 1.650 Euro im Monat rechnen.
Wann steht einem Praktikanten Gehalt zu?
Pflichtpraktika im Rahmen einer schulischen oder universitären Ausbildung, die nicht länger als drei Monate dauern, müssen in der Regel nicht bezahlt werden. Eine Vergütung kann jedoch im Ausbildungsvertrag oder der Prüfungsordnung vorgesehen sein. Freiwillige Praktika, die nicht im Rahmen einer Ausbildung absolviert werden oder länger als drei Monate dauern, müssen hingegen entlohnt werden.
Der gesetzliche Mindestlohn gilt für freiwillige Praktika, sofern keine Ausnahmen greifen. Tarifverträge oder branchenübliche Vergütungsregelungen können abweichende Bestimmungen enthalten. Ausnahmen von der Mindestlohnregelung gelten für bestimmte Praktikumsarten, wie beispielsweise Orientierungspraktika für Berufsausbildung oder Studium, die nicht länger als drei Monate dauern. Ebenso können Pflichtpraktika im Rahmen eines Studiums von der Mindestlohnregelung ausgenommen sein, wenn sie vorgeschrieben sind und nicht länger als sechs Monate dauern.