Bafög-Zahlungen erreichen Rekord-Summe

Wiesbaden - Die Studentenzahlen steigen - und mit ihnen auch die Zahl der Bafög-Empfänger. Bund und Länder zahlten noch nie so viel für die Ausbildungsförderung.
Die Ausbildungsförderung für Studenten und Schüler (Bafög) hat im vergangenen Jahr zum ersten Mal die Drei-Milliarden-Euro-Grenze überschritten. Bund und Länder gaben für Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz knapp 3,2 Milliarden Euro aus, das waren 10,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag weiter mitteilte, erhielten 963 000 Studenten und Schüler Bafög-Leistungen, 5,1 Prozent mehr als 2010. In den 80er Jahren hatte die Zahl der Bafög-Empfänger bei über einer Million gelegen.
Während die Zahl der Bafög-geförderten Schüler im vergangenen Jahr zurückging - um 1,5 Prozent auf 319 000 -, bekamen deutlich mehr Studenten Bafög. Ihre Zahl stieg um 8,6 Prozent auf 644 000. Statistik-Experte Udo Kleinegees führte dies auf zurückgehende Schülerzahlen, die verkürzte Gymnasialzeit und den Wegfall des Wehrdienstes zurück. Für die Schüler summierten sich die Bafög-Leistungen auf 910 Millionen Euro, für Studenten auf knapp 2,3 Milliarden Euro.
Fast jeder Zweite (48 Prozent) erhielt 2011 den maximalen Förderbetrag. Er liegt für Studenten, die nicht zu Hause wohnen, derzeit bei monatlich 597 Euro. Hinzu kommen nach Auskunft des Bundesamts 73 Euro für Kranken- und Pflegeversicherung. Im Durchschnitt bekamen Schüler 385 Euro und Studenten 452 Euro im Monat. Die Bafög-Leistungen trägt zu 65 Prozent der Bund, 35 Prozent kommen von den Ländern.
dpa