Obwohl mir mein Beruf unglaublich viel Spaß macht, würde ich mich mir schon wünschen, mehr zu verdienen. Als Gastronom steht man eben immer vor der Gefahr mit höheren Preisen die Kundschaft zu verlieren. Am meisten machen mir die hohen Unkosten, vor allem die Miete, zu schaffen. Ich arbeite die ganze Woche von früh bis spät. Das ist sehr anstrengend aber einen weiteren Angestellten kann ich mir momentan nicht leisten. Trotz allem bin ich aber froh, den Job zu haben, den ich habe.
Bhagwant Singh (50), Geschäftsführer und Koch, Gilching
Geld ist nicht alles
Mit meinem kleinen Laden werde ich zwar kein reicher Mann mehr, doch das ist eh nichts, was ich anstrebe. Ich habe hier meinen Traumberuf. Außer, dass es manchemal etwas heiß hier drinnen ist, stört mich nichts. Am meisten Freude macht mir der Kontakt zu den Kunden. Es ist spannend, zu hören, was die verschiedensten Menschen zu erzählen haben. Nächsten Jahr wird mein Sohn das Geschäft übernehmen. Dann wird es in dritter Generation geführt. Doch wenn ich darf, werde ich immer wieder hier vorbeischauen.
Ivan Lipovcan (67), Einzelhandelskaufmann, Aubing
Erfahrung sollte honoriert werden
Ich bin schon zufrieden, mit dem was ich verdiene, aber es könnte auch gerne mehr sein. In
meinem Unternehmen habe ich 1990 angefangen und bin immernoch dabei. Über die Jahre eignet man sich einfach eine gewissen Kompetenz und Erfahrung an. Ich finde, wenn man so lange mit Leib und Seele dabei ist, sollte das auch immer wieder honoriert werden. Klar müssen meine Familie und ich auf größere Anschaffungen sparen und denken auch schon an später aber mit dem Geld können wir schon wirklich gut leben.
Jörg Kästl (46), Krankenkassenfachwirt, Moosburg
Wir sind zufrieden
Klar kann man immer mehr verdienen, aber für die Arbeit die wir machen, ist das Gehalt schon in Ordnung. Es reicht auf jeden Fall, um gut zu leben und eine eigene Wohnung zu finanzieren. Es ist halt auch schön, hier zu arbeiten. Im Team sind alle befreundet, wir lachen viel zusammen und gehen offen miteinander um. Unser Chef ist auch wirklich super und packt richtig mit an. Fünf Tage die Woche arbeiten wir hier in der Bäckerei und alles in allem sind wir sehr zufrieden.
Claudia Rubino (19) aus Moosach und Sissi Jovancovic-Kraus (21) aus Neuperlach, Bäckereiverkäuferinnen
Mir fehlt es an nichts
Dadurch, dass ich so günstig wohne, reicht mir mein Gehalt komplett aus. Ich unterrichte drei Tage die Woche humanistische Lebenskunde an einer Grundschule. Mir gefällt die Arbeit, die Themen sind interssant und ich kann viel selbst bestimmen. Auch unser Arbeitsklima ist gut. Für die Arbeit kriege ich rund 1400 Euro pro Monat. Durch meinem Nebenjob an einer Universität kommt auch noch etwas dazu. Den mache ich aber weniger wegen dem Geld, sondern weil mir die Arbeit Spaß macht. Eigentlich fehlt es mir an nichts.
Katrin Dreier (36), Lehrerin, Berlin
In seinem Buch Der Lohnklau (Droemer Knaur, 12,99 Euro) analysiert der Wirtschaftsjournalist der Zeit, Mark Schieritz, die Gründe dafür, warum die Lohnquote immer weiter zurückgeht.