„Ich würde wirklich gerne hier arbeiten“: Wie Reddit-User beim Vorstellungsgespräch lügen
Vorstellungsgespräche können anstrengend sein – als Bewerber möchte man sich gut präsentieren und seine Stärken hervorheben. Wie Reddit-User geflunkert haben.
Ob nach der Schule, der Ausbildung, dem Studium oder bereits mitten im Arbeitsleben – eine Umorientierung gehört dazu. Es werden Stellenanzeigen durchgescrollt, Bewerbungen geschrieben und Vorstellungsgespräche vorbereitet. Dabei will man sich natürlich besonders gut präsentieren und den Job ergattern. Wie Reddit-User bei Vorstellungsgesprächen gelogen haben.
Flunkern beim Vorstellungsgespräch: „Ich habe schon zwei Jahre Erfahrung in der Branche“

Auf der Plattform Reddit tauschen sich User regelmäßig zu unterschiedlichsten Themen aus – auch Lügen in Vorstellungsgesprächen wurde dort diskutiert. Hier eine Übersicht:
- „Dass ich mich für den Betrieb interessiere und mir die Chefs sympathisch sind. Waren sie nicht, der Betrieb ist mir lieber, wenn er pleite geht. Ich will Geld, ansonsten küsst mich da, wo die Sonne nie hinscheint.“
- „Ich habe schon zwei Jahre Erfahrung in der Branche.“
- „Excel? Klar, kann ich.“
- „Bin flexibel, was spontane Einsätze angeht, wenn jemand kurzfristig ausfällt“. ‚Hab nach Feierabend nie und nimmer das Telefon abgenommen, wenn der Chef anrief.‘
- „Bin ein geselliger Mensch, sehr teamfähig und arbeite gerne mit anderen zusammen.“
- „Ich interessiere mich sehr für diesen Beruf und möchte ihn auch bis zur Rente ausüben.“
- „Ich kann gut mit Stress umgehen.“ ‚Nein, einfach nein.‘
- Frage: „Haben Sie bei Ihrem alten Arbeitgeber auch ungefähr so viel verdient?“ Antwort: „Ja, kommt hin“ – es waren 1.000 Euro brutto weniger.
- „Ich würde wirklich gerne hier arbeiten.“
Hinweis: Die Aussagen der Reddit-User sind für unsere Redaktion nicht überprüfbar.
Studie belegt: Deutsche lügen oft beim Lebenslauf – Männer häufiger als Frauen
Das Portal Businessinsider berichtet über eine Studie von CVapp.de, darin wurden 3.000 Deutsche befragt, wie oft sie im Lebenslauf lügen. Knapp 59 Prozent gaben demnach zu, schon mal gelogen zu haben. Eher Männer (ca. 71 Prozent) nehmen dabei die Unwahrheit in Kauf, Frauen flunkerten zu 46 Prozent. Die Bereiche, an denen man von der Wahrheit abweicht:
- Kompetenzen (ca. 79 Prozent)
- Gehalt (ca. 74 Prozent)
- Stellenbezeichnung (ca. 58 Prozent)
- Bildungsabschluss (ca. 52 Prozent)
Übrigens, besonders anfällig fürs Flunkern sind Menschen aus der Kreativbranche.
Ziel dabei ist es, einen besseren Eindruck beim Arbeitgeber zu hinterlassen und die Chancen auf den Job zu erhöhen. Doch darf man eigentlich flunkern?
Lügen bei der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch – mögliche Folgen
Was kann passieren, wenn ich den Job erhalten habe und die falschen Angaben auffliegen?
Es kann zu einer fristlosen Kündigung kommen. Das ist auch der Fall, wenn Sie schon mehrere Jahre im Betrieb sind.
Arbeitsrechtliche Konsequenzen verjähren in dem Fall erst ein Jahr, nachdem der Schwindel aufgefallen ist.
Je nachdem, wie groß die Täuschung ist, können unterschiedliche Folgen auf Menschen zukommen, die in den Bewerbungsunterlagen gelogen haben. Grundsätzlich muss man in Bewerbungen die Wahrheit sagen, informieren die Rechtsanwälte Pöppel auf der eigenen Webseite. Allerdings sei eine „dezente Lebenslaufkosmetik“ weniger schlimm, als Abschlüsse oder Noten aufzubessern. Was bei einer Täuschung generell passieren kann: Kündigung, Rückzahlung des Lohns, Haft- oder Bewährungsstrafe. Kleinere Lügen, die für den Job an sich nicht relevant sind, sind in der Regel nicht mit Konsequenzen verbunden, informiert Pöppel.
Fragen, auf die man im Vorstellungsgespräch nicht die Wahrheit sagen muss, sind vor allem solche, die eigentlich gar nicht gestellt werden dürfen. Dazu gehört beispielsweise die Familienplanung.