Minijobber: Was ein 450-Euro-Job für die Rente tatsächlich bedeuten kann

450-Euro-Jobs gibt es viele. Man sollte dabei nicht die Rente vergessen. Erfahren Sie hier, welcher Anspruch sich aus einem Minijob ergeben kann.
Mit einem Minijob lassen sich maximal 450 Euro im Monat dazuverdienen. Dabei sollte man auch an die Altersvorsorge denken. So viel vorneweg: Minijobber können sich beim Arbeitgeber auf Antrag zwar von der Versicherungspflicht befreien lassen. Das ist dann bis zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses bindend. Dieser Schritt ist allerdings in vielen Fällen nicht zu empfehlen – denn Minijobs zahlen schließlich auch fürs Alter ein. So wird die Zeit im Minijob später bei der Mindestversicherungszeit für eine Rente mit angerechnet.
Altersvorsorge: 450-Euro-Job zählt auch für Rente
Denn grundsätzlich gilt, dass Minijobs seit 2013 in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig sind. Konkret bedeutet das: Bei einem Einkommen von 450 Euro sind das 16,20 Euro im Monat, wie die Deutsche Rentenversicherung Bund einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (Stand: März 2021) erklärt hatte. Der Arbeitgeber trägt mit 15 Prozent dabei den Hauptteil dieses Betrags. Als Minijobber selbst zahle man in der Regel zusätzliche 3,6 Prozent seines Gehaltes in die Rentenversicherung ein, hieß es in dem Bericht.
Der Vorteil sei, dass die Zeit im Minijob später bei der Mindestversicherungszeit für eine Rente mit angerechnet werde, wie dpa weiter schrieb. Das gelte für die Altersrente sowie für eine mögliche Erwerbsminderungsrente und eine Hinterbliebenenrente. Davon abgesehen zähle die Beitragszeit auch für Rehabilitationsleistungen: „Wer in den letzten zwei Jahren mindestens sechs Monate Pflichtbeiträge in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann über die Rentenversicherung eine Reha beantragen“, schrieb dpa.
Eltern mit 450-Euro-Job: Lohnt sich Beitragszahlung?
Vor allem für Eltern mit einem Minijob lohne sich nach Angaben der Rentenversicherung eine Beitragszahlung: Zwischen dem dritten und dem zehnten Geburtstag des Kindes – der „Kinderberücksichtigungszeit“ – würden ihre Beiträge bei der Rentenberechnung um bis zu 50 Prozent aufgewertet, heißt es in dem Bericht. Für die Rente zähle der Job auf 450-Euro-Basis dann also so viel, als hätte er bis zu 675 Euro monatlich eingebracht.
Und auch das sollten Mini-Jobber wissen: Die spätere Altersrente steige durch ein Jahr im versicherungspflichtigen Minijob nach heutigen Werten um 6,67 Euro monatlich. Das sind laut dpa 80,04 Euro im Jahr und damit 37,08 Euro mehr als ohne eigene Einzahlung.
Minijobber profitieren auch bei Riester-Rente
Wie steht es mit der Riester-Rente? Auch hier würden Minijobber profitieren, wenn sie in die Rentenkasse einzahlten, so der Rat. „Hier brauchen sie durch ihr geringes Einkommen nur einen niedrigen Eigenbeitrag zur Riester-Rente zu zahlen“, schrieb dpa. Für Mütter und Väter sei das besonders günstig, da sie neben der staatlichen Grundzulage auch Kinderzulagen erhalten.
Und was bedeutet es für Rentner, wenn sie über die reguläre Altersgrenze hinaus einen Minijob ausüben und eigene Beiträge einzahlen? Die Rechnung geht dem Bericht zufolge so: Bei einem monatlichen Einkommen von 450 Euro und einer Beitragszahlung von 16,20 Euro steige die Rente nach einem Jahr um rund 5 Euro.
Minijob-Grenze steigt 2022: Ab wann gilt die neue Verdienstgrenze?
Noch in diesem Jahr gibt es auch für Minijobber zudem eine wichtige Änderung. Ab Oktober 2022 wird der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro angehoben. Was die spätere Rente betrifft, profitieren nicht alle Betroffenen gleichermaßen, wie eine Berechnung vom Bundesverband der Rentenberater deutlich macht.
Bislang kann man mit einem Minijob weiterhin bis zu 450 Euro monatlich dazuverdienen. Eine Untersuchung zeigt, was das für die Stundenzahl je nach Durchschnittsgehalt bedeuten kann. (ahu)