Mundschutz in Form von Filtertüten: Kaffeefilter-Hersteller reagiert auf Coronakrise

In der Coronakrise werden viele Unternehmen kreativ. Auch ein bekannter Kaffeefilter-Hersteller ist in die Produktion von Atemmasken eingestiegen.
- Die Zahl der Coronavirus-Infizierten* bleibt das beherrschende Thema in der Politik.
- Auch in Deutschland wird zum Teil die Schutzausrüstung für Helfer knapp.
- Einige Firmen stellen ihre Produktion um und stellen nun auch Masken her.
Masken und Schutzanzüge: Firmen stellen Produktion um
In Zeiten der Coronakrise* ist Kreativität gefragt. So werden nicht nur in Deutschland Schutzausrüstungen für Ärzte und Helfer und auch Schutzmasken benötigt. Viele Firmen haben deshalb ihre Produktion schon umgestellt oder erweitert. Der Textilhersteller Trigema etwa fertigt nun auch Schutzmasken für Krankenhäuser und Privatpersonen, wie unter anderem BR Online berichtete. Dass auch kleine Unternehmen helfen können, zeige zum Beispiel auch das Passauer Modeunternehmen Trixi Schober, das einem Bericht der Passauer Neuen Presse zufolge schon einige hundert Gesichtsmasken genäht hat. Ebenso würden beim benachbarten Hemdenhersteller Eterna neuerdings Gesichtsmasken produziert.
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Melitta stellt ab sofort Millionen Atemmasken her
Und auch der Kaffeefilter-Hersteller Melitta hat in der Coronakrise inzwischen Teile seiner Produktion im westfälischen Minden umgerüstet, wie zuerst das Westfalen-Blatt berichtete. Melitta produziert demnach nicht mehr nur ausschließlich Filtertüten - sondern seit Neuestem auch medizinische Schutzmasken in Form seiner Filtertüten, wie unter anderem die Berliner Morgenpost berichtete.
Die anstelle des braunen Filterpapiers aus einem dreilagigen weißen Spezialvlies hergestellten Masken erfüllten den europäischen Standard für OP-Masken mit einer Bakterien-Filtrations-Effizienz von mehr als 98 Prozent, heißt es den Berichten zufolge. In der ersten Produktionswoche vor Ostern seien bereits rund eine Million Masken produziert worden sein.
Befestigt werden diese demnach im ersten Schritt mit einem Clip oder Gummibändern. "Die Weiterentwicklung der Masken ist in weiteren Ausbauschritten geplant – auch die Herstellung von FFP2 und FFP3 Masken ist in der Entwicklung", teilte das Unternehmen zudem auf seiner Internetseite mit.
Die bestehenden Kapazitäten ließen in Kürze eine Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag erwarten. Diese Stückzahlen könnten sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, "sofern die Vormaterialien ausreichend zur Verfügung stehen". Neben Deutschland plane die Melitta Group auch die bestehenden Produktionskapazitäten in den USA und Brasilien zu nutzen, um Atemmasken für die Länder in Nord- und Südamerika herzustellen.
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Unternehmen stellen auf Schutzausrüstung um
Viele weitere Firmen könnten bei der Umstellung auf Schutzmasken nun noch folgen. Auch in anderen Branchen. So rüstet zum Beispiel auch der Autozulieferer Zettl bei Landshut, der sonst auf Sitzbezüge spezialisiert ist, dem Bericht von BR Online zufolge um und sehe sich bald zur Massenproduktion von sogenannten FFP2- und FFP3-Masken in der Lage.
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ahu
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