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Mobbing: Ökonomin fordert 900.000 Euro

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Düsseldorf - Eine bei der Stadt Solingen beschäftigte Rechnungsprüferin droht mit ihrer Mobbing-Klage auf rekordverdächtige fast 900.000 Euro Schmerzensgeld zu scheitern.

Der Vorsitzende Richter Wolfgang Jansen vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf zeigte sich am Dienstag skeptisch, ob die von der Klägerin aufgeführten Fälle tatsächlich den Tatbestand systematischen Mobbings erfüllten. Zudem müsse auch das Verhalten der Klägerin berücksichtigt werden. Ihr Anwalt Michael Hiesgen verwies dagegen auf „die Vielzahl kleiner Nadelstiche“, die ein deutliches Gesamtbild ergäben.

„Man hat meine Ehre und meine Würde mit Füßen getreten“, sagte die 53-Jährige Diplom-Ökonomin. Jahrelang sei sie schikaniert und ihr sogar zu Unrecht fristlos gekündigt worden. Als sie nach gewonnenem Prozess in ihr Büro zurückkehren wollte, habe man sie mit einem Sonderprüfauftrag, für den sie nicht ausgebildet sei, in ein neun Kilometer entferntes städtisches Klinikum „entsorgt“. Eine Schulung habe die Stadt nicht zahlen wollen.

Ihr Anwalt berief sich bei der Höhe des geforderten Schmerzensgeldes auf die jüngere Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts. Danach seien die bislang zugesprochenen Summen zu gering und müssten erhöht werden, um abschreckende Wirkung zu entfalten. Die geforderten fast 900 000 Euro seien schon eine „extreme Größenordnung“, sagte der Richter.

dpa

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