Es ist wieder soweit: Die Viertklaessler in Bayern erhalten am Freitag das "Grundschul-Abi", genauer das Übertrittszeugnis für die weiterführende Schule. Doch die Zeugnisvergabe steht schon seit langem in der Kritik.
Rund 100.000 Viertklässler in Bayern bekommen an diesem Freitag ihre Übertrittszeugnisse. Darin empfehlen die Grundschulen den Wechsel auf Mittelschule, Realschule oder Gymnasium.
Lehrerverband: Verfahren nicht kindgerecht
Die Zeugnisse stehen seit längerem in der Kritik des Lehrerverbands. Das Verfahren sei nicht kindgerecht, rügte der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes, Klaus Wenzel. Es könne Motivation hemmen und Ängste auslösen. Entscheidend sind die Zeugnisnoten in Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht. Für eine Gymnasialempfehlung ist ein Notendurchschnitt von 2,33 nötig. Das Kultusministerium betonte dagegen, eine Erhebung habe die Akzeptanz der Übertrittsempfehlung gezeigt: Über zwei Drittel der Lehrer und vier Fünftel der Eltern finden sie demnach sinnvoll. Die Schulwahl nach der vierten Klasse sei zudem nur vorläufig. Über 40 Prozent der Hochschulzugangsberechtigungen würden inzwischen über die berufliche Bildung erworben.
dpa