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Vier Jobs im Sozialbereich, die sich gut für einen Quereinstieg eignen

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Soziale Berufe erlangen eine immer größere Bedeutung. Wer bisher eine andere berufliche Laufbahn verfolgt hat, aber in das Feld der Sozialarbeit einsteigen will, der kann das immer noch tun. Denn es gibt eine Vielzahl von sozialen Berufen, die für Quereinsteiger geeignet sind.

Stuttgart - Wenn es um die Wahl unseres Berufs und unserer Karriere geht, orientieren sich die meisten an ihren Stärken, Können und Erfahrungen. Nicht jeder ist ein Ass in Mathematik, gut in logischem Denken oder auch ein künstlerischer Mensch. Zwar sind zum Beispiel viele kreative Jobs gut bezahlt, doch nicht jeder kann von sich behaupten, ein zweiter Picasso zu sein. Viele ziehen es zudem vor, einem Job nachzugehen, in dem sie einen Sinn und Erfüllung sehen. Wer mit Menschen arbeitet, ist größtenteils glücklicher als andere, wie schon Studien herausgefunden haben. Ein Grund mehr, in einen sozialen Beruf zu wechseln. Denn ein Quereinstieg ist hier durchaus möglich.

Berufe nah am Menschen: Diese fünf Jobs eignen sich am ehesten für einen Quereinstieg

Die eintönige Arbeit am Schreibtisch kann mit der Zeit nicht nur langweilen, sondern auch unterfordern und unglücklich machen. Der Antrieb, einen Job zu finden, der erfüllend ist, ist für viele Quereinsteiger ein Antrieb, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Die Bereiche sind hier vielfältig: Egal ob eine Arbeit mit älteren Mitbürgern, Jugendlichen oder Kindern – in diesen Berufen steht die Menschlichkeit im Mittelpunkt. Bei der Arbeit mit Menschen wird es auch garantiert nicht langweilig. Kein Tag ist wie der andere, ständig werden Arbeitnehmer hier mit neuen Situationen und Aufgaben konfrontiert. Wie eine Karriere-Expertin verriet, öffnen sich zudem Unternehmen zunehmend für Quereinsteiger.

Nicht jeder soziale Beruf eignet sich für einen Quereinstieg. Je nach Wunschjob, kommt es stark auf die Vorkenntnisse, eventuelle Berufserfahrungen und Ausbildung an. Auch Soft Skills spielen bei einem beruflichen Neuanfang eine große Rolle. Diese vier Berufe eignen sich im sozialen Bereich am ehesten für einen Quereinstieg:

1. Familienhelfer

Ein Familienhelfer ist eine Fachkraft, die Familien in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Der genaue Tätigkeitsbereich kann je nach Organisation variieren, aber im Allgemeinen umfasst die Rolle eines Familienhelfers die Unterstützung von Familien bei der Bewältigung verschiedener Herausforderungen und Krisen. Ein Familienhelfer kann in unterschiedlichen Kontexten tätig sein, wie beispielsweise in der Sozialarbeit, in der Jugendhilfe oder im Gesundheitswesen. Hier sind einige der möglichen Aufgaben eines Familienhelfers:

Bei gelernten Familienhelfern handelt es sich meist um Sozialpädagogen mit absolviertem Hochschulstudium. Aber auch eine Ausbildung zum sogenannten Haus- und Familienpfleger ist möglich. In der Regel ist diese in zwei Jahre Berufsschule und einem begleitenden Berufspraktikum von einem Jahr abgeschlossen. Die Ausbildung kann auch in Teilzeitform abgelegt werden. Sie endet mit einer staatlichen Prüfung. Auch diese Berufe sind ideal für einen Quereinstieg.

Laut Stepstone.de liegt das Durchschnittsgehalt eines sozialpädagogischen Familienhelfers in Deutschland bei 42.300 Euro brutto im Jahr (3.525 Euro im Monat). Die Gehälter von ausgebildeten Haus- und Familienpflegern sind jedoch niedriger, als das von ihren studierten Kollegen. Sie bewegen sich zwischen 1.600 und 3.200 Euro brutto im Monat. Im Schnitt kommen sie auf etwa. 2.400 Euro monatlich.

2. Erzieher

Wer Freude am Umgang mit Kindern, viel Geduld und starke Nerven hat, der sollte den Beruf des Erziehers in Erwägung ziehen. Der Alltag in diesem Job ist abwechslungsreich. Zwar geht mit der Betreuung von Kindern große Verantwortung einher, diese jedoch zu fördern und zu unterstützen kann zugleich sehr erfüllend sein. Um als Quereinsteiger Erzieher zu werden, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Diese können je nach Bundesland varriieren.

Wer jedoch bereits eine Berufsausbildung im sozialpädagogischen Bereich, langjährige Berufserfahrung mit Kindern in einer sozialpädagogischen Einrichtung oder zum Beispiel Erfahrungen als Tagesmutter mitbringt, dem fällt der Weg zum Erzieher leichter. Denn diese Faktoren werden in der Regel als Vorqualifikation anerkannt. Daher gilt: Je fachnaher der Berufsabschluss, desto einfacher dürfte der Einstieg in die erzieherische Tätigkeit werden.

Erzieherin sitzt vor einer Gruppe von Kindergartenkindern und liest ihnen vor
Kinder zu fördern und sie zu unterstützen, gehört zu den Hauptaufgaben einer Erzieherin. © imago images/Zoonar.com/Kasper Ravlo

Um Erzieher zu werden, muss in der Regel eine mehrjährige Ausbildung absolviert werden. Diese lässt sich auch neben dem eigentlichen Beruf ablegen. Auch eine Ausbildung in Teilzeit ist möglich. In beiden Fällen dauert die Ausbildung dann allerdings länger. In einigen Bundesländern kann man sich auch über eine mehrteilige Prüfung zum staatlich anerkannten Erzieher qualifizieren.

Als Erzieher winkt ein Durchschnittsgehalt von 37.700 Euro. Die Gehaltsspanne liegt in Deutschland zwischen 33.700 Euro und 43.600 Euro und variiert je nach Ausbildung, Berufserfahrung und Verantwortung. Erzieher sind in Deutschland derzeit Mangelware, Fachkräfte werden demnach händeringend gesucht. Arbeitgeber brauchen vor allem bei Fachkräften Flexibilität in ihren Anforderungen, wie eine Expertin im Interview verriet.

3. Sozialarbeiter

Die Aufgaben eines Sozialarbeiters können je nach Arbeitsumfeld, Spezialisierung und Land variieren, aber im Allgemeinen umfassen sie die Unterstützung und Begleitung von Menschen, Familien und Gemeinschaften bei der Bewältigung sozialer Probleme und Herausforderungen. In seinem Grundgedanken ähnelt der Beruf des Sozialarbeiters dem des Familienhelfers, jedoch beschränkt er sich nicht nur auf Familien. Vor allem, wenn man gerne mit Jugendlichen arbeitet, ist der Job ideal. Jedoch gibt es hier einen Knackpunkt: Für manche Positionen ist in Deutschland ein Studium nötig.

In vielen Einrichtungen jedoch werden auch Quereinsteiger eingestellt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Da Soziale Arbeit viele Facetten hat, ist für so gut wie jeden der richtige Job dabei. Gute erste Qualifikationen liefern Praktika, Fort- und Weiterbildungen oder Umschulungen. Das Durchschnittsgehalt in Deutschland liegt laut indeed.de bei rund 45.000 Euro im Jahr.

Was genau ist Soziale Arbeit? Diese Arbeitsbereiche gibt es unter anderem:

4. Altenpfleger

Als Altenpfleger werden eine Reihe von Fähigkeiten und Eigenschaften benötigt, um die Bedürfnisse und Anliegen älterer Menschen angemessen zu verstehen und zu unterstützen. Neben Empathie und Einfühlungsvermögen sind auch Geduld, eine gute Beobachtungsgabe, pflegerische Fähigkeiten, Teamarbeit, Flexibilität und Belastbarkeit wichtige Grundvoraussetzungen, die man für den Beruf des Altenpflegers mitbringen muss.

Altenpflegerin sitzt neben einem Mann auf einem Sofa
In Pflegeberufen gibt es zahlreiche Möglichkeiten für einen Quereinstieg. © imago images/Bonninstudio

Die Gehaltsspanne als Altenpfleger liegt zwischen 32.600 Euro und 43.400 Euro. Diese Jobs für Quereinsteiger sind extrem gut bezahlt. Am besten verdient man als Altenpfleger mit einer abgeschlossenen Ausbildung. Diese dauert nur zwei Jahre. Danach können auf freiwilliger Basis Weiterbildungen wahrgenommen werden. Je nachdem, welche Positionen und Jobs man in der Altenpflege anstrebt, ändern sich auch die Einstiegsvoraussetzungen für Berufseinsteiger. Wer etwa ein Pflegehelfer werden möchte, muss zuvor einen 200-stündigen Pflegebasiskurs absolvieren. Diese Kurse werden unter anderem vom Deutschen Roten Kreuz oder der Caritas angeboten.

Betreuungsassistenten sind hingegen sowohl in Heimen, als auch im ambulanten Bereich tätig. Sie helfen dabei, pflegende Angehörige mit ihrem Einsatz zu entlasten. Wer diesen Berufsweg einschlagen will, muss zunächst einen Kurs zur Qualifizierung zur Betreuungsassistentin ablegen. Diese lassen sich auch in Teilzeit absolvieren und umfassen rund 160 Stunden Theorieunterricht, Abschlussprüfungen sowie verschiedene Praktika. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in den Pflegeberufen zahlreiche Möglichkeiten für einen Quereinstieg gibt. Mit nur einer kurzen Qualifikation gelingt es, in eine neue Branche einzusteigen.  

Was genau sind Soziale Berufe?

„Soziale Berufe“ beziehen sich auf Tätigkeiten, die sich auf die Unterstützung und Betreuung von Menschen konzentrieren, insbesondere auf ihre sozialen, emotionalen und physischen Bedürfnisse. Diese Berufe sind darauf ausgerichtet, das Wohlergehen und die Lebensqualität von Einzelpersonen, Gruppen oder Gemeinschaften zu verbessern.

Soziale Berufe umfassen eine Vielzahl von Arbeitsfeldern und können in verschiedenen Sektoren tätig sein, darunter Gesundheitswesen, Bildung, Sozialarbeit, Psychologie, Sozialpädagogik und gemeinnützige Organisationen.

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