„Arielle, die Meerjungfrau“: Disney-Trailer der Realverfilmung mit Halle Bailey verzaubert Kinderherzen
Disney hat den Trailer zur Realverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ veröffentlicht. Sängerin Halle Bailey lässt Kinderherzen höherschlagen.
Mit Sängerin Halle Bailey in der Hauptrolle hat Disney den Zeichentrickklassiker „Arielle, die Meerjungfrau“ aus dem Jahr 1989 neu verfilmt. Nun wurde der Trailer zur Realverfilmung von Arielle veröffentlicht. Die Besetzung der Meerjungfrau stößt zum einen auf Wohlwollen, zum anderen auf Kritik. Während zahlreiche schwarze Kinder begeistert sind, wie Videos auf Social Media, so zum Beispiel auf Twitter, zeigen, muss Arielle-Darstellerin Halle Bailey sich rassistische Anfeindungen von Menschen gefallen lassen, die nicht einverstanden damit sind, dass „Arielle, die Meerjungfrau“ schwarz ist. Auch mit Schwarzen Hobbits in der „Der Herr der Ringe“-Serie „Die Ringe der Macht“ haben einige ein Problem.
Disneys „Arielle, die Meerjungfrau“: Schwarze Menschen werden in Filmen und Serien häufig stereotypisch dargestellt
Aus einem Bericht von Utopia geht hervor, dass schwarze Menschen in Filmen und Serien meist stereotypisch dargestellt werden – also schwarze Männer spielen gewalttätige Bösewichte, schwarze Frauen agieren oft melodramatisch und ordnen sich unter. Anders nun beim Disney-Klassiker „Arielle, die Meerjungfrau“ mit der schwarzen Hauptdarstellerin Halle Bailey.

Disney und Halle Bailey bekommen Shitstorm für „Arielle, die Meerjungfrau“ – #AriellsNotBlack
Nachdem der Trailer zur neuen Arielle-Verfilmung von Disney veröffentlicht wurde, posteten Menschen unter dem Hashtag #AriellsNotBlack auf verschiedenen Plattformen abwertende Kommentare gegenüber der Hauptdarstellerin Halle Bailey, wie der Spiegel berichtet.
Aber auch Gegenstimmen auf Twitter werden laut. So schreibt zum Beispiel eine Nutzerin, dass sie anderthalb Stunden lang geweint hätte, weil Arielle schwarz ist: „Wenn du weiß bist und ein „seltsames“ Gefühl mit der schwarzen Arielle hast: Sag einfach nichts. Das hier ist nicht für dich. Das ist für uns.“
„Schwarze Arielle ist komplett unrealistisch, im Gegensatz zu singenden Krabben, sprechenden Fischen und einem Unterwasserkönig, dessen Dreizack Blitze schießt“
Auch Autorin Jasmina Kuhnke, die beispielsweise auf der Frankfurter Buchmesse mit Rassismus zu kämpfen hatte, twitterte zu „Arielle, die Meerjungfrau“: „Schwarze Arielle ist komplett unrealistisch, im Gegensatz zu singenden Krabben, sprechenden Fischen, einem Unterwasserkönig, dessen Dreizack Blitze schießt, Stürme verursacht, Unwetter auslöst und gottverdammten Meerjungfrauen!“
Mit Halle Bailey als Schwarzer Arielle von Disney können sich BiPoC identifizieren
Dass die Repräsentation von BIPoC (Schwarze, Indigene und People of Color) in Medien allerdings wichtig ist, denkt auch Sozialpädagogin Emilen Wopana Mudimu. Gegenüber dem WDR sagt sie: „Ich hätte mir auf jeden Fall gewünscht, dass es mehr Diversität in Filmen gegeben hätte. Zumal die negativen Rollen mit Schwarzen Charakteren besetzt worden sind – wenn es sie überhaupt gab“.
Das Problem ist, dass sich die Menschen nicht mit den Stereotypen, mit denen sie aufgewachsen sind, auseinandersetzen.
Ihrer Meinung nach ist es aber wichtig, dass positive Hauptrollen so besetzt sind, dass sie sich mit ihnen identifizieren können. Für den Hass gegenüber der Arielle-Darstellerin und Disney hat sie kein Verständnis: „Diese Antihaltung ist ein Ausdruck von Rassismus. Das Problem ist, dass sich die Menschen nicht mit den Stereotypen, mit denen sie aufgewachsen sind, auseinandersetzen.“
Bis Sie die Realverfilmung „Arielle, die Meerjungfrau“ sehen können, müssen Sie sich noch eine Weile gedulden. Vielleicht können Sie sich derweil mit Filmen und Serien, die seit September 2022 neu bei Disney Plus sind, ablenken.