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Amazon-Serie "Hunters" erntet heftige Kritik von Auschwitz-Museum

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Von: Sophia Adams

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Die Amazon-Serie "Hunters" mit Al Pacino steht in Kritik.
Die Amazon-Serie "Hunters" mit Al Pacino steht in Kritik. © picture alliance/Christopher Saunders/Amazon Prime /dpa

Die Macher von "Hunters" haben sich einen Fauxpas geleistet und mussten dafür ordentlich Kritik einstecken. Doch viele Zuschauer verteidigen die Serie.

Mit "Hunters" hat Amazon Prime seit dem 21. Februar eine Serie im Repertoire, die für kontroverse Diskussionen sorgt. Zunächst stellten sich mehrere Abonnenten die Frage, weshalb eine amerikanische Produktion sich erneut der NS-Thematik bedient, nachdem diese schon in unzähligen Hollywood-Filmen aufgegriffen wurde. Das Thema sei ausgelutscht, beschweren sich mehrere Personen im Internet - und schließlich gäbe es mittlerweile schon viele weitere politische Konflikte, die Stoff für Serien liefern würden.

Nun steht "Hunters" erneut in Kritik - und dieses Mal haben sich sogar die Verantwortlichen des Auschwitz-Museums zu Wort gemeldet.

Auschwitz-Museum kritisiert "Hunters" für falsche Darstellung

"Hunters" selbst erzählt eine fiktionale Geschichte über einer Gruppe, die in den 70er-Jahren Rache an mehreren Nazis in den USA verübt. Wahre Ereignisse dienen dabei als Inspiration, wozu unter anderem die grauenhaften Taten der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern zählen.

Genau hier äußert das Auschwitz-Museum allerdings Kritik: In einer Szene der Serie ist ein Schachspiel zu sehen, bei dem Menschen als Figuren fungieren, die nach dem Ausscheiden getötet werden. Die Verantwortlichen des Museums beanstanden auf Twitter, dass es ein solches Spiel aber niemals gegeben hätte: "In Auschwitz gab es viel Schmerz und Leid, worüber Überlebende berichteten. Ein Spiel, das nie existierte, für die Serie 'Hunters' zu erfinden ist nicht nur gefährlich dumm und karikativ. Es unterstützt auch die Meinungen derer, die die Geschehnisse leugnen. Wir berücksichtigen die Opfer dadurch, dass wir die Tatsachen wiedergeben."

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"Hunters"-Schöpfer David Weil erklärt sich

Gegenüber dem Magazin Deadline erklärt "Hunters"-Schöpfer David Weil seine Entscheidung, die Schach-Szene einzubauen. Dabei verrät er, dass er wahre Ereignisse und die Erlebnisse der Opfer nicht darstellen wollte, um falsche und respektlose Repräsentationen zu vermeiden. Das fiktionale Schachspiel hingegen würde metaphorisch die Grausamkeit der Nazis veranschaulichen.

Der Tweet des Auschwitz-Museums sorgte für eine größere Diskussion unter den Zuschauern. Während viele den Verantwortlichen zustimmen, verteidigen andere die Entscheidung von David Weil. Dieser bedankt sich übrigens bei dem Museum für diese wichtige Debatte und hebt hervor, dass die Serie von Amazon Prime*, wie auch das Museum im Großen und Ganzen das gleiche Ziel verfolgen - nur auf eine andere Art und Weise.

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Video: Trailer zu "Hunters"

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soa

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