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"Animal Hoarding": Kampagne gegen "Tiermessies" in München

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"Tiermessies" halten Hunde, Katzen, Reptilien und andere Kleintiere unter katastrophalen Bedingungen. 
"Tiermessies" halten Hunde, Katzen, Reptilien und andere Kleintiere unter katastrophalen Bedingungen. © aktion tier

Wenn ausufernde Tierhaltungen zur Tierquälerei werden: Die Tierschutzorganisation "aktion tier" startet am Dienstag am Sendlinger Tor eine Aufklärungskampagne zum Thema "Animal Hoarding".

Manche Menschen sammeln Gegenstände wie Zeitungen, Nahrungsmittel, Verpackungen und Kleidung bis ihre Wohnungen verwahrlost und zugemüllt sind. Umgangssprachlich nennt man diese Menschen „Messies“ - ein ganz ähnliches Phänomen, bei dem anstelle toter Gegenstände lebende Tiere in großer Zahl angehäuft werden, wird als "Animal Hoarding" bezeichnet. "Tiermessies" sammeln und horten vorrangig Hunde, Katzen, Reptilien und Kleintiere. 

Solche "Animal Hoarding"-Fälle, bei denen zahllose Tiere unter katastrophalen Bedingungen gehalten werden, nehmen in Deutschland immer mehr zu. Dabei werden laut Informationen der Tierschutzorganisation "aktion tier - menschen für tiere e.V." auch teilweise erschreckend hohe Tierzahlen wie beispielsweise 270 Hunde oder sogar über 1.700 Wellensittiche gehalten.

Oft kommen "Tiermessies" ungeschoren davon

Mit einer aktuellen Kampagne möchte die Tierschutzorganisation "aktion tier" am Dienstag in München nicht nur über das Phänomen des "Tiersammelns" informieren, sondern auch Möglichkeiten aufzeigen, wie diesem Problem entgegen gewirkt werden kann. So weist die Organisation beispielsweise darauf hin, die Augen offen zu halten und schon beim geringsten Anzeichen einer ausufernden Tierhaltung immer und sofort die zuständigen Behörden zu benachrichtigen. 

Oft können sich Tiermessies und andere Tierquäler sehr einfach durch Umzug einer Kontrolle und Weiterverfolgung entziehen und sogar trotz Tierhalteverbot völlig unbehelligt an einem neuen Wohnort weitermachen, da die zuständigen regionalen Veterinärämter selten miteinander vernetzt sind. Mit einer kampagnenbegleitenden Unterschriftenaktion fordert "aktion tier" darum die Einführung eines bundesweiten Animal Hoarder- und Tierquäler- Zentralregisters.

Aufklärung zwischen 10 und 18 Uhr am Sendlinger Tor

Erschreckende Beispiele für "Animal Hoarding" präsentiert "aktion tier" auf seiner Homepage - im Rahmen der Aufklärungskampagne, die am Dienstag (19. Mai) am Sendlinger Tor-Platz stattfindet, versucht die Tierschutzorganisation mittels eines täuschend echt inszenierten Raums zu veranschaulichen, unter welch katastrophalen Bedingungen Tiere in "Tiermessie"-Behausungen leben müssen. Zudem soll das Thema der Öffentlichkeit durch Filme und weiterführende Informationen näher gebracht werden - die Veranstaltung findet zwischen 10 und 18 Uhr statt.

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