1. tz
  2. Leben
  3. Tiere

Wissenschaftliche Sensation: Erste dokumentierte Hund-Fuchs-Mischung verblüfft Forscher

Kommentare

Sie hatte runde braune Augen, große spitze Ohren, eine schwarze lange Schnauze und schwarzbraunes Fell. Eine Fuchs-Hündin aus Brasilien sorgte vor zwei Jahren für eine wissenschaftliche Sensation.

Wildunfälle passieren gerade im Herbst auch in Deutschland viel zu häufig. Meist sind Rehe, Wildschweine, Hasen oder andere Waldbewohner die Opfer. Im Jahr 2021 ereignete sich jedoch im Süden Brasiliens ein Wildunfall, der eine wissenschaftliche Sensation hervorbrachte. Ein Tier, das sich später als Fuchs-Hündin herausstellen sollte, wurde dabei von einem Auto angefahren und in die Tierklinik der Bundesuniversität Rio Grande do Sul gebracht. Dort seien sich die Mitarbeiter laut BILD zunächst nicht sicher gewesen, ob sie es mit einem Hund oder mit einem Fuchs zu tun hätten.

Hund oder Fuchs? Tier-Mix ist eine wissenschaftliche Sensation

Das scheue Unfallopfer wies körperliche Merkmale auf, die sowohl denen von Hunden als auch von Füchsen ähnelten. Eine Genanalyse ergab schließlich, dass die wilde Kreatur eine Kreuzung aus beidem war – mit einem Pampasfuchs als Mutter und einem Haushund unbekannter Rasse als Vater. Die entsprechende Studie wurde Anfang August 2023 im Fachjournal Animals veröffentlicht. Laut den Forschern ist das Tier der erste dokumentierte Nachweis einer Kreuzung zwischen Hund und Fuchs in Südamerika. Von den Studienbeteiligten wurde der Fund als „selten“ und „überraschend“ eingestuft.

„Graxorra“ und „Dogxim“: Hybridisierung zwischen Arten verschiedener Gattungen

Im Gegensatz zu bisher bekannten Hybriden wie Kojoten, Wölfen und Dingos, die Mütter und Väter derselben Gattung aufweisen, sei die Fuchs-Hündin ein Hybrid zwischen zwei gattungsfremden Arten, wie der Zytogenetiker Rafael Kretschmer dem britischen Telegraph sagte.

Noch mehr spannende Tier-Themen finden Sie im kostenlosen Partner-Newsletter von Landtiere.de, den Sie gleich hier abonnieren können.

Gemeinsam tauften die Pfleger und Forscher die junge Fuchs-Hündin auf die beiden Namen „Graxorra“ und „Dogxim“. Dabei sei „Graxorra“ laut BILD eine Kombination aus „Grax“ (Portugiesisch „Graxaim-do-campo“, zu Deutsch Pampasfuchs) und „orra“ (Portugiesisch „Cachorra“, zu Deutsch Hündin). „Dogxim“ hingegen sei eine Zusammensetzung aus „Dog“ und „Xim“ (aus „Graxaim-do-campo“).

Sensations-Fund Fuchs-Hündin: Verhalten und Körperbau

Der Fuchs-Hund-Hybrid habe die Statur eines mittelgroßen Hundes gehabt und auch gebellt wie ein Hund. Sein dunkles, dickes Fell habe aber viel mehr dem eines Fuchses geähnelt. Er habe Futter verweigert und stattdessen lebende Nagetiere gefressen. Wie ein Mitglied der Facebook-Gruppe International Federation of Mammalogists (IFM), zu Deutsch Internationale Vereinigung der Säugetierforscher, schreibt, habe das Tier damit gefressen wie ein Pampasfuchs. Anfangs sei die Fuchs-Hündin Menschen gegenüber außerdem misstrauisch gewesen, mit der Zeit aber deutlich zutraulicher geworden.

Aufgrund ihrer Behandlung musste die Fuchs-Hündin kastriert werden – ob sie fortpflanzungsfähig gewesen wäre, sei daher unklar. Wissenschaftler würden dies aber für möglich halten. Aus unbekannten Gründen sei das junge Tier in diesem Jahr jedoch gestorben.

Auch interessant

Kommentare