Lebensretter auf vier Pfoten: Die Malteser Rettungshunde aus Dachau

Im November und Dezember fanden in Dachau und Schwäbisch Gmünd Prüfungen für Rettungshundeteams im Malteser Hilfsdienst statt. Auch das Suchhundeteam des Malteser Hilfsdienst e.V. in Dachau war dabei.
Damit hat die Staffel nun ihr selbst gestecktes Ziel, zehn einsatzfähige Rettungshundeteams in der Sparte Mantrailing, davon vier in der freiwilligen Leistungsstufe 2, erreicht. Das Suchhundeteam hatte von Anfang an eine spezielle Ausrichtung: Hier werden ausschließlich Mantrailer ausgebildet und eingesetzt.
Mantrailer bedeutet, dass Personen nach ihrem Individualgeruch gesucht werden, und nicht nach Boden-verletzungen wie beispielsweise bei der Fährtenarbeit. Dies ist besonders nützlich, wenn beispielsweise verwirrte Personen abgängig sind. „Jeder Mensch hat seinen Individualgeruch, der einzigartig ist - eine Art genetischer Fingerabdruck“, erklärt Markus Knopp von den Maltesern. Um die Hunde sicher zu machen, werden diese über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ausgebildet. Die regelmäßigen Trainingseinheiten finden an wechselnden Örtlichkeiten, bei Wind und Wetter, zu unterschiedlichsten Tageszeiten und mit immer neu gestalteten Aufgaben, bei wechselnden Schwierigkeitsgraden statt. Seit 2013 sind die Dachauer Malteser ehrenamtlich regelmäßig im Einsatz bei der Suche nach verschwundenen Personen.
Die Gruppe hat im Moment 13 Mitglieder, die alle über eine fundierte Grundausbildung (Einsatzsanitäter mit differenzierter Ausbildung im Rettungshundewesen und Rettungsassistenten) verfügen. Vier Nachwuchsteams befinden sich noch in der Ausbildung der Hunde. Ca. 40 Alarme pro Jahr hat die Gruppe zu verzeichnen. Neben dem Leitstellenbereich FFB (Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg, Starnberg), wo die Staffel als Einsatzmittel für die Polizei gelistet ist, gehört vor allem der Großraum München über den dortigen Arbeitskreis LRH (Leiter Rettungshund) zum unmittelbaren Einsatzgebiet. Allerdings sind auch Nachalarmierungen in die Bereiche Erding, Ebersberg, Landshut, Rosenheim, Traunstein und Passau keine Seltenheit. Seit 2013 hat die Malteser Staffel einen Kooperationsvertrag mit der Rettungshundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Aschheim zum Zweck eines Einsatzverbundes. Dieser Einsatzverbund bietet momentan folgende Einsatzmittel auf: 10 Personenspürhunde-Teams, 11 Flächen-Teams, 5 Trümmer-Teams, 3 Teams für den Bereich Leiche/Wasserortung. Damit dürfte der Verbund FFW Aschheim und MHD Dachau eines der größten vergleichbaren Einsatzmittel im süddeutschen Raum sein.
In den vergangenen beiden Jahren wurden die Hundeteams 76 Mal zu Einsätzen alarmiert. Dabei erstreckte sich das Einsatzgebiet nicht nur auf den Bereich der Integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck. Nahezu zwei Drittel der Alarmierungen kamen aus dem Großraum München und dessen Umland. In drei Fällen konnte die vermisste Person lebend aufgefunden werden. Bei weiteren 14 Einsätzen konnten die Mantrailer eine richtungsweisende Tendenz vorgeben, die später zum Auffinden der Vermissten Personen führte.