Wasserhärte messen: Welche Methoden gibt es zur Bestimmung des Kalkgehalts?

Hartes Wasser führt bei Haushaltsgeräten des Öfteren zu Verkalkungen. Wie Sie die Härte ihres Trinkwassers messen und Kalkablagerungen loswerden können, erfahren Sie hier.
Dass Wasser einen sogenannten Härtegrad haben kann, erscheint zunächst einmal ein wenig befremdlich. Immerhin sieht die Flüssigkeit grundsätzlich gleich aus und auch in Sachen Gefühl und Geschmack gibt es streng genommen nur sehr geringe Unterschiede. Dennoch macht es vor allen Dingen im Haushalt einen Unterschied, ob das Wasser aus der Leitung eher weich oder eher hart ist.
Voraussetzung für den Härtegrad von Wasser ist sein Kalkgehalt. Je mehr Kalk im Wasser vorhanden ist, desto härter ist es. Hartes Wasser kann deshalb auf lange Sicht die Funktion bestimmter Haushaltsgeräte wie Wasserkocher beeinträchtigen, da sich der Kalk in ihnen ablagert. Diese Kalkablagerungen müssen dann in regelmäßigen Abständen entfernt werden, damit das Gerät auch weiterhin einwandfrei funktioniert. Um schädlichen Kalkrückständen schon im Vorhinein vorbeugen zu können, lohnt es sich deshalb in vielen Fällen, die Härte des Wassers in Ihrem Haushalt zu testen. Hierfür bieten sich unterschiedliche Methoden an, die wir Ihnen in diesem Artikel ausführlich erklären.
Warum sollte man überhaupt die Härte seines Wassers messen?
Der Härtegrad spielt beim Verzehr von Trinkwasser zunächst einmal keine Rolle, denn sowohl besonders weiches als auch besonders hartes Wasser gelten grundsätzlich als gesundheitlich unbedenklich. Generell wird der Großteil der Haushalte in Deutschland mit eher hartem Wasser versorgt. Grund dafür ist, dass hartes Wasser vor allen Dingen in Regionen vorherrscht, die besonders viel Kalkgestein haben, was in der Bundesrepublik vielerorts der Fall ist. Außerdem kann übermäßige Düngung das Grundwasser über Jahrzehnte hinweg in seiner Härte beeinflussen. Deutsche Wasserwerke sind übrigens gesetzlich dazu verpflichtet, den Härtegrad ihres Wassers mindestens einmal jährlich zu veröffentlichen.
Wenn Sie trotzdem lieber auf eigene Faust herausfinden wollen, wie hoch der Kalkgehalt Ihres Leitungswassers wirklich ist, bieten sich Ihnen dafür mehrere Möglichkeiten an. Insbesondere im Falle von bereits vorhandenen Kalkablagerungen in Ihren Haushaltsgeräten kann es durchaus sinnvoll sein, den Härtegrad des benutzten Wassers mit einem einfachen Test eigenständig von zuhause aus zu bestimmen.
Mit diesen Methoden können Sie die Härte ihres Wassers einfach zuhause herausfinden
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Wie unter anderem das Ratgeberportal Utopia in einem Artikel zum Thema beschreibt, lassen sich sowohl bei den einschlägigen Online-Versandketten als auch in den meisten Apotheken verschiedene kostengünstige Tests besorgen, um den Härtegrad seines Wassers schnell und einfach herauszufinden. Insbesondere zwei Methoden bieten sich hierfür an. Die erste Methode besteht aus einem Teststreifen, der kurz in ein kaltes Glas Leistungswasser gehalten wird. Nach dem Herausnehmen schüttelt man das Stück Papier ab und wartet einige Minuten, bis es sich verfärbt. Anhand der jeweiligen Farbe des Teststreifens lässt sich daraufhin feststellen, wie hoch der Härtegrad des getesteten Wassers ist.
Die zweite Methode zur Bestimmung der Wasserhärte besteht aus einer Titrierlösung, häufig auch „Titriplex III“ genannt. Dafür benötigt man ein sicher verschließbares Behältnis, beispielsweise ein Einweckglas, das vor der Benutzung gründlich gesäubert werden muss. Zur Durchführung des Härtetests befüllt man den Behälter mit etwas Wasser und gibt einen Tropfen Titrierlösung hinzu. Nach dem Schließen schüttelt man die Flüssigkeit. Dann gibt man einen weiteren Tropfen hinzu, schließt und schüttelt erneut. Dieses Vorgehen wiederholt man so lange, bis das Wasser sich verfärbt. Der Härtegrad des Wassers richtet sich nach der Menge an Titrierlösungstropfen, die bis zur Verfärbung benötigt wurden.
Hartes Wasser: So stellen Sie sicher, dass ihre Geräte keinen Schaden nehmen
Nach der Bestimmung des Härtegrades Ihres Wassers stellt sich jedoch vor allen Dingen eine Frage: Was kann man tun, wenn das Wasser überdurchschnittlich hart ist? Denn obwohl hartes Wasser gesundheitlich unbedenklich ist, kann es unter anderem den Geschmack von Aufgussgetränken wie Tee oder Kaffee beeinflussen. Darüber hinaus stellen die Ablagerungen aus besonders kalkhaltigem Wasser für verschiedene Haushaltsgeräte durchaus ein Problem dar. Häufig wird deshalb dazu geraten, entsprechende Filter anzuwenden, um das Leitungswasser vor der Nutzung zu enthärten. Die Experten von Utopia raten jedoch von dieser Methode ab, da sich in den Wasserfiltern des Öfteren Keime ansammeln, die letzten Endes zum Gesundheitsrisiko werden können. Die bessere Lösung ist stattdessen das regelmäßige Entkalken der jeweiligen Haushaltsgeräte. Hierzu finden sich in jedem gut ausgestatteten Supermarkt verschiedene Mittel. Für Wasserkocher und Kaffeemaschinen eignet sich jedoch ebenso gut handelsüblicher Haushaltsessig, der in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser einfach im Gerät aufgekocht wird und so die Kalkablagerungen löst.