Münchens Mieterverbände starten Aktion
In bester Lage: Diese Wohnungen stehen leer
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München - Wohnen in der Weltstadt – langsam wird es absurd: Während viele Münchner vergeblich nach einer erschwinglichen Bleibe suchen, lassen Tausende Eigentümer ihre Immobilien lieber leerstehen als sie zu vermieten.
Das wollen Münchens Mieterverbände nicht mehr hinnehmen. Sie blasen zur Jagd auf den Leerstand.
Die nüchterne Stastitik aus dem Rathaus: In München gibt es derzeit 17 000 verwaiste Wohnungen. Allein diese machen zwei Prozent des gesamten Bestands aus, unterm Strich dürfte der Anteil ungenutzter Immobilien sogar noch höher sein. „Die Dunkelziffer ist hoch“, glaubt Mietervereins-Chefin Beatrix Zurek. Wie viele genau, das will ihr Verein nun herausfinden. Er fordert die Bürger auf, leerstehende Wohnungen zu melden – anonym unter der Nummer (089) 18 91 44 04. Die Hinweise werden an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Sie soll die Besitzer zum Vermieten bewegen.
„Es geht uns nicht ums Denunzieren“, also nicht ums Anschwärzen von Immobilienbesitzern, betont Zurek. „Wir wollen nur feststellen, wo sich die leeren Wohnungen befinden.“
Auch das Bündnis für bezahlbares Wohnen will etwas unternehmen, um Tausende Wohnungen aus dem Dornröschenschlaf zu holen: Ende des Jahres soll eine Art Melde-Homepage online gehen. Dieser „Leerstandsmelder München“ ist schon jetzt bei Facebook erreichbar.
Immerhin konnte die Stadt voriges Jahr 159 Wohnungen „vor Zweckentfremdung schützen“ – dazu zählt auch der Leerstand. Doch die Stadt und ihre Tochtergesellschaften lassen auch selbst Häuser leerstehen, im Juli waren es 1197. Davon 395 wegen Mieterwechsel, 802 wegen Umbau oder Abriss und Neubau. Dass das manchmal lange dauert, die tz zeigt zehn Beispielen. Klicken Sie sich oben durch die Fotos.
Johannes Welte