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Wer Rhabarber im Winter vortreibt, kann schon Anfang April mit der Ernte beginnen

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Von: Ines Alms

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Treibt man Rhabarber im Spätwinter vor, ist die Ernte früher möglich und die Stangen schmecken süßer, als wenn man der Natur einfach ihren Lauf lässt.

Spätestens nach dem Jahreswechsel steigt bei Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtnern wieder die Sehnsucht nach frischem Gemüse aus dem eigenen Anbau. Die Tage werden länger und erste Arbeiten im Beet fallen wieder an. Wer seine Rhabarberernte etwas beschleunigen möchte, verkürzt die Wartezeit mit einem einfachen Trick durch ein Vortreiben des Gemüses im Dunkeln.

Rhabarber vortreiben: Erste Ernte schon nach vier Wochen möglich

Rhabarberpflanzen im Beet mit Stroh und einem Bleichtopf
Mit Bleichtöpfen lässt sich Rhabarber gut vortreiben. Ein Eimer oder Kasten tut es aber auch. © imagebroker/Imago

Normalerweise lässt sich der erste Rhabarber im Mai ernten. Da die Pflanze sehr winterhart ist, kann sie auch ohne Schaden früher in die Wachstumsphase starten, während anderes Gemüse noch im Winterschlaf liegt. Besonders schnell kann man die jungen Stangen ernten, indem man sie unter Lichtabschluss vortreibt, sobald sich die ersten Triebe der Rhabarberpflanze zeigen. Denn aufgrund des fehlenden Sonnenlichts werden die Stängel schneller wachsen, um das Sonnenlicht zu suchen und um Chlorophyll zu produzieren, das ihnen ihre grüne Farbe verleiht.

Für das Vortreiben benötigt man laut dem Magazin The English Garden lediglich folgendes Zubehör:

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Den Eimer oder eine andere lichtundurchlässige Bedeckung stülpt man nun über die Rhabarberpflanze. Mit dem Klebeband deckt man Löcher oder Risse ab, sodass gar kein Licht mehr an die Pflanze gelangt. Um das Treiben zu beschleunigen, umwickelt man den Eimer von außen mit Luftpolsterfolie oder einem anderen Kälteschutz. Gelegentliches kurzes Lüften der Abdeckung ist für die Pflanze aber förderlich.

Frühe Rhabarber-Ernte: blass, aber süß im Geschmack

Nach etwa sieben bis acht Wochen sind die Rhabarberstängel zwar noch blass, aber groß genug, um geerntet zu werden. Sie sollten wenigstens 20 bis 30 Zentimeter lang sein. Bei guter Witterung ist dies möglicherweise sogar schon nach vier Wochen der Fall. Die NDR-Sendung Gartenzeit empfiehlt, auch nur die Hälfte der Stängel zu ernten, damit sich die Pflanze weiterhin gut entwickelt. Der vorgetriebene Rhabarber ist etwas weicher und schmeckt süßer als unter Licht gezogene Pflanzen. Der Rhabarber enthält außerdem weniger von der unbekömmlichen Oxalsäure.

Der Vorgang des Treibens kostet die Pflanze viel Kraft, daher sollte man dies nur etwa alle zwei Jahre machen. Stattdessen ist es sinnvoll, drei oder vier Rhabarberpflanzen anzubauen und jedes Jahr eine andere vorzutreiben, damit die anderen immer genügend Zeit haben, sich zu erholen.

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