„Die Ärmsten der Armen schützen“: Zoff um Hostel-Neubau in der Landwehrstaße - Notunterkunft liegt nebenan

Gastro-Größe Jakob Faltenbacher (51) plant den Neubau eines Hostels in der Landwehrstraße. Doch eine Nachbarin kämpft erbittert gegen das Projekt - denn direkt nebenan liegt eine Notunterkunft für Süchtige.
München - Zoff um einen geplanten Neubau in der Landwehrstraße! Bei Hausnummer 41 will Milchbar-Boss Jakob Faltenbacher (51) ein Hostel hinsetzen - die Stadt München hat das bereits genehmigt. Doch Brigitte R. (69) hat etwas dagegen: Sie ist seit Jahren Hausverwalterin in der Landwehrstraße 43: Hier liegt der Drogennotdienst des Vereins Prop, der Abhängigen ein Obdach gewährt.
Seit zwei Jahren liegen die beiden Nachbarn über Kreuz. Jetzt soll das Landgericht klären, ob der geplante Neubau des Hostels umgesetzt werden kann - Brigitte R. will das per Klage verhindern und sagt: „Der Bau ist so geplant, dass wir unseren Hof nicht mehr nutzen können. Wir werden dadurch stark beeinträchtigt.“
München: Nachbarin will Hostel in der Landwehrstraße verhindern - denn nebenan liegt eine Notunterkunft
Als problematisch sieht sie vor allem, dass das Hostel eine offene Galerie und ein offenes Treppenhaus bekommen soll - während wenige Meter entfernt von den wohl meist jüngeren Gästen dann „die Ärmsten der Armen leben“ würden, wie Brigitte R. sagt. Probleme scheinen in dieser Konstellation fast programmiert.
Faltenbacher weist das von sich. Er ist zu einer gütlichen Einigung bereit und sagt: „Beim Bauplan wurde schon massiv auf die Nachbarin Rücksicht genommen“. Dennoch wird jetzt gestritten, denn für das Grundstück gibt es teils 50 Jahre alte Dienstbarkeiten, also vertraglich vereinbarte Nutzungsrechte. Umstritten ist jetzt vor allem, wie die Wege in den Hinterhof genutzt werden sollen.
Im vorderen Hof liegt aktuell die Notunterkunft für Süchtige, weiter hinten soll das Hostel hin. Nebenan wohnt Faltenbacher. Er sagt: „Wir wollen nicht der Garagenhof des Grundstücks sein.“ Brigitte R. hingehen will „den Bestand sichern“, sagt sie. Parallel läuft noch ein Prozess am Verwaltungsgericht - dort geht es um den Baubescheid. Am 12. Juni soll es eine Besichtigung geben - und endlich Frieden.
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