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Beruf und Familie vereinbaren? Die DB macht es möglich

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Deutsche Bahn Elektroingenieur
Im Team der zweiten S-Bahn-Stammstrecke München gibt es das Modell „flex@work“, das heißt es gibt keine festen Arbeitsplätze mehr. © Deutsche Bahn

Immer mehr Unternehmen wie die Deutsche Bahn (DB) legen größten Wert darauf, dass die Work-Life-Balance für ihre Mitarbeitenden stimmt.

Das Privatleben, inklusive Familie, und den Beruf unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Immer mehr Unternehmen wie die Deutsche Bahn (DB) legen allergrößten Wert darauf, dass die Work-Life-Balance für ihre Mitarbeitenden zum Beispiel im Bereich des Ingenieurwesens stimmt, denn der Slogan der aktuellen Arbeitgeberkampagne lautet nicht umsonst: „Was ist dir wichtig?“ 

Wie die Work-Life-Balance bei der DB gestaltet und umgesetzt wird, hat eine Ingenieurin im Interview erzählt.

Wie ist die Arbeitszeit bei der Deutschen Bahn geregelt?

Wir haben uns auf eine Kernarbeitszeit von 9 bis 15 Uhr verständigt. Zu dieser Zeit sollte man erreichbar, beziehungsweise anwesend sein. In meinem Team haben wir die Regelung, dass wir private Abwesenheiten, außer der Mittagspause, zwischen 9 und 16 Uhr kommunizieren. Generell ist jeder und jede selbst dafür verantwortlich, Termine, Besprechungen oder Ähnliches wahrzunehmen und bei Abwesenheit eine Vertretung oder eine Verschiebung zu organisieren. Eine Kernarbeitszeit gibt es allerdings nicht in allen Bereichen.

Wie flexibel lässt sich die Arbeitszeit bei der Deutschen Bahn gestalten?

Die Flexibilität hängt vom Aufgabengebiet und der Funktion des jeweiligen Mitarbeitenden ab. Außerhalb der Kernarbeitszeit können die Stunden unter Berücksichtigung von Terminen und Besprechungen flexibel gestaltet werden. Natürlich gibt es innerhalb der Kernarbeitszeit auch die Möglichkeit, private Termine wahrzunehmen. Dies sollte allerdings im Team, unter anderem aus versicherungsrechtlichen Gründen, kommuniziert werden. Generell ist Kommunikation meiner Meinung nach sehr wichtig geworden, gerade was flexibles Arbeiten angeht. Damit meine ich nicht nur den fachlichen Austausch, auf dessen kontinuierlichen Erhalt trotz mobiler Arbeit geachtet werden muss, sondern auch die Kommunikation über die individuelle Gestaltung des Arbeitsalltags, zum Beispiel bezogen auf Anwesenheit im Büro, mobiler Arbeit von Zuhause aus, familiäre Pflichten, etc., integriert in ein Team und Großprojekt.

Wer morgens beispielsweise sein Kind zum Kindergarten bringt, kann später anfangen?

Normalerweise bringt man sein Kind vor 9 Uhr in den Kindergarten und kann deshalb spätestens ab 9 Uhr mit der Arbeit starten. Falls sich Kolleg:innen mal verspäten, ist das in der Regel kein Problem. Allerdings sollte man das kurz dem Team mitteilen.

Wenn man mehr Urlaub im Jahr braucht – lassen sich die Tage ohne Probleme erhöhen?

Bei der Deutschen Bahn gibt es unterschiedliche tarifliche Wahlmodelle. Je nach Lebenssituation können wir zwischen reduzierter Arbeitszeit, mehr Gehalt oder mehr Urlaub wählen. Diese Entscheidung wird bei Vertragsschluss getroffen, kann aber jährlich geändert werden. Bei dem Modell „zusätzlicher Urlaub“ bekommt man sechs oder sogar zwölf Tage mehr pro Jahr. Alternativ kann auch das Modell weniger Arbeitszeit gewählt werden und die Wochenarbeitszeit um eine bzw. zwei Stunden verkürzt werden. Dies wird jeweils gegen einen gewissen Anteil des Jahresbruttogehalts eingetauscht. Zusätzlich oder alternativ dazu hat jede:r Mitarbeiter:in ein Langzeitkonto, auf welches am Jahresende nicht genommener Urlaub und/oder Überstunden oder Entgelt eingezahlt werden kann. Dieses Guthaben kann je nach Bedarf, und nach entsprechender Ankündigung sowie Abstimmung, abgebucht werden.

Deutsche Bahn Bauueberwacher
Bei der Deutschen Bahn gibt es eine Kernarbeitszeit von 9 bis 15 Uhr. © Deutsche Bahn

Homeoffice oder vor Ort arbeiten – wie ist das Verhältnis bei der Deutschen Bahn?

Im Team der zweiten S-Bahn-Stammstrecke München haben wir das Modell „flex@work“, das heißt es gibt keine festen Arbeitsplätze mehr. Jede Abteilung hat ihre „Zone“, welche insgesamt aus weniger Arbeitsplätzen besteht als es Mitarbeitende gibt. Zusätzlich dazu haben wir einen sehr modernen und optimal ausgestatteten „Open Space“-Bereich, der für alle zur Verfügung steht. In den meisten Teams gibt es einen Präsenztag im Büro und alles weitere wird flexibel und in Absprache geregelt. In meinem Team sind wir meistens zwei Tage die Woche im Büro, der Rest findet in mobiler Arbeit zum Beispiel zu Hause statt. Eine gewisse Präsenz ist allerdings im Projektmanagement wichtig, sowohl für den Teamgeist als auch für den Erfolg des Projektes. Wer öfters in das Büro kommen kann, darf dies natürlich machen.

Müssen solche Homeoffice-Regelungen genehmigt werden?

Nein. Im Rahmen des „flex@work“ wurden zusammen mit der Führungskraft und dem Betriebsrat gewisse „Spielregeln“ festgelegt. In meiner Abteilung sind das zum Beispiel zwei Präsenztage im Büro. Dennoch gibt es auch hier, im Fall von familiären Themen, Terminen oder Ähnlichem einen gewissen Spielraum. 

Ist Teilzeit bei der Deutschen Bahn möglich, zum Beispiel aufgrund von Kinderbetreuung?

Ja, grundsätzlich ist das möglich. Ich bin zum Beispiel nach meiner Elternzeit aus einer vorherigen Vollzeit-Beschäftigung in Teilzeit zurückgekommen. Meine Vollzeitstelle wird insofern weiterhin voll erfüllt, da ich in einem sogenannten Job-Sharing-Modell mit einem Kollegen zusammenarbeite.

Viele Angestellte wollen irgendwann mal eine längere Auszeit nehmen. Ist ein Sabbatical möglich?

Ja, grundsätzlich ist das möglich. Je nach Funktion und vorlaufender Ankündigung kann eine Auszeit genommen werden. Dafür gibt es unter anderem über das Langzeitkonto unterschiedliche Möglichkeiten, die Auszeit zu gestalten und zu finanzieren. Ich habe einige Kollegen und Kolleginnen, die Sabbaticals in unterschiedlichen Längen, von drei bis zwölf Monaten, genommen haben. Dies ist keine Seltenheit und der Konzern bietet dafür unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten.

Informieren Sie sich über die Einstiegsmöglichkeiten

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