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Andreas Gabalier im Olystadion: Volks-Rock-Party vor vollem Haus

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Es ist sein Stadion-Hattrick: Andreas Gabalier im ausverkauften Olympiastadion. © Martin Hangen/hangenfoto

Er hat es wieder getan: Andreas Gabalier hat zum dritten Mal in Folge das ausverkaufte Olympiastadion gerockt. Lesen Sie hier unsere Konzertkritik vom Samstagabend.

Update vom 15. September: Nach seinem Krankenhaus-Aufenthalt gibt es erneut schlechte Nachrichten von Andreas Gabalier: Seine Freundin Silvia Schneider gab die Trennung vom Volks-Rock‘n‘Roller bekannt.

Update vom 15. Juni: Andreas Gabalier tritt 2019 schon zum vierten Mal im Münchner Olympiastadion auf. Alle Infos zur Show vorab, sowie alle aktuellen Ereignisse rund um den Auftritt von Andreas Gabalier in München 2019 gibt es hier.

Allerdings sorgte der Auftritt von Andreas Gabalier nicht nur für Begeisterung in München. Die Bewohner der Landeshauptstadt störten sich besonders an einem Detail rund um das Konzert von Andreas Gabalier in München - Stichwort: Shitstorm.

Andreas Gabalier in München: Konzertbericht von 2018

Und am Ende, die letzten Töne wummern durchs Olympiastadion, lässt sich Andreas Gabalier auf die hufeisenförmige Bühne sinken, die tief in die Masse aus trachtengewandeten Menschen ragt. Sitzt da, schnauft, zupft sich ein rot-weiß-kariertes Tücherl vom Arm, wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht. Er ist, das merkt man tatsächlich erst jetzt, durchaus geschafft nach diesen zweieinhalb Stunden. Und, wie er zugibt, „noch a bisserl angschlagen“ nach seiner Kopfverletzung vor vier Wochen. Unklar sei gewesen, ob er dieses Konzert überhaupt spielen könne, sagt er. „Aber 72 000 Menschen losst hoid ned woatn.“ Und da ist es wieder. Das Gabalier-Grinsen.

Nein, ein seit fast einem Jahr ausverkauftes Stadion lässt auch ein Bazi wie Andreas Gabalier nicht warten. Zum dritten Mal hat er es gefüllt, „Volks-Rock’n’Roll 3.0“ nennt er die Wiederholung. Irgendwie gehört es schon fast dazu, dass München einen Sommertag lang diesem Steirer Buam gehört und rund ums Olympiazentrum alles lahmgelegt wird, was nicht zu „Hulapalu“ tanzt. Er euphorisiert die Massen so wie er polarisiert, aber seinen Fans ist das egal. Warum auch nicht? Sie bekommen einiges geboten für ihr Geld. Andreas Gabalier ist keiner, der ein Programm runterhudelt und sich dann schnell von der Bühne schleicht.

Neue Auflage im Olympiastadion mit neuem Album

Die betritt er pünktlich und im Sitzen, am Klavier mit rot-weiß-kariertem Deckel rollt der 33-Jährige auf die Bühne. „I sing a Liad für di“ als Intro in der Piano-Version, er röhrt den Hit ins Mikro, und schon nach 30 Sekunden ist klar, wohin die Reise geht. Runde drei der großen Gabalier-Party in Rot-Weiß soll keine Kopie der Konzerte aus den Vorjahren sein, den Anspruch hat er. Praktischerweise bringt der Österreicher ein neues Album mit auf die Tour, das er ausgiebig testen will. Mit Liedern wie „Verdammt lang her“ und dem nächsten „Hulapalu“, ein Ohrwurm mit dem Titel „Halli Hallo“. Die Fans erweisen sich als erstaunlich textsicher.

Das wirklich Erstaunliche an den Stadion-Shows von Andreas Gabalier sind tatsächlich die Zuschauer. Die reisen nicht nur aus ganz Bayern an, die kommen auch aus Österreich oder Italien nach München. Die feiern, tanzen und singen selbst auf den höchsten Rängen, im hintersten Winkel der Arena, wo der Sänger dieses Jahr dem Vernehmen nach nicht ganz so gut zu hören war.

Andreas Gabalier kann mehr als Hüttengaudi

Die große Trachtenparty hat freilich auch ihre ruhigen Momente. Gabalier kann nicht nur Hüttengaudi, und nicht nur die fliegenden Wechsel zwischen den Instrumenten weisen ihn als guten Musiker aus. Wenn er Lieder spielt wie „A Meinung haben“ oder „Horizont“, das er für seine Oma geschrieben hat, ist Schluss mit den Sprechchören aus dem Publikum. Dann leuchtet ein Meer aus Handylichtern. Als er mit „Amoi seg’ ma uns wieder“ und „Ewig“ den musikalischen Teil des Abends beendet, hat er die ganze Gefühlsbandbreite durch.

Mit den letzten Klängen ist das Tagwerk von Andreas Gabalier noch nicht getan. Und am Ende, da kommt er wieder auf die Füße, holt erst seine Band zum Schlussapplaus – und dreht dann eine extralange Runde. Macht Fotos mit den kleinen und großen Fans. Die Ränge sind schon fast leer, ein Großteil des Publikums ist auf dem Heimweg, doch der Sänger macht keine Anstalten zu gehen. Er bleibt bei seinen Fans, über eine halbe Stunde lang. Das ist nicht Teil der Show, es ist ein sympathischer Zug von einem, der nicht jedem sympathisch sein will. Darum darf er wiederkommen. Nächstes Jahr um diese Zeit sieht das Olympiastadion Andreas Gabalier wieder.

Die Nachtkritik:

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