Celine Dion, Name im Film: Aline Dieu, ist das jüngste Kind einer einfachen Familie aus Quebec. Doch statt lang die Herkunftsgeschichte aufzufächern, macht’s der Film kurz und bündig. Gerade verkündet Alines Vater noch, er wolle nie Kinder haben – da sind keine zwei Filmminuten später schon 13 Buben und Mädchen ins Hause Dieu geboren. Nummer 14 wird Nachzüglerin Aline. In diesem rasanten Tempo geht es weiter. Wir erleben ein ungemein liebevolles Elternhaus, verstehen, dass die Familie zwar arm, doch glücklich war, und erkennen, warum schon die kleine Aline so gut singen konnte: Das Talent wurde ihr in dieser fröhlichen kanadischen Variante der Kelly Family, in der rund um die Uhr musiziert wird, schlichtweg in die Wiege gelegt.
Lemercier hat fast nur Schauspieler aus Quebec angeheuert. Erfrischende Nebeneffekt: Die Gesichter sind hierzulande nicht bekannt; nehmen einen unvoreingenommen für sich ein. Weil Lemercier liebevoll auf ihre Figuren blickt. So auch auf die sich zart entspinnende Liebe zwischen dem Nachwuchsstar und ihrem viel älteren Manager (Sylvain Marcel). Respektvoll spart die Regisseurin das Sexuelle zwischen den beiden aus; das emotionale Band, das sie zusammenhielt, wird so genauso – wenn nicht noch stärker – offenbar. Ehekrisen oder Anfeindungen gegen das Paar werden beiläufig thematisiert. Ganz so leicht wie dieser beschwingte Film, unterlegt von Dion-Hits, ist ihr Leben sicher nicht gewesen. Lemercier hat sich die Freiheit genommen, Dions Biografie auf ihre Weise zu interpretieren. So entsteht eine rührende Geschichte über Familie, Liebe, Treue – auch zu sich selbst. Wie viel Wahrheit drin steckt? Wen interessiert’s! Erst recht zur Weihnachtszeit.