1. tz
  2. München
  3. Kultur

Celine Dions Leben als Film: Was für eine Liebesgeschichte!

Erstellt:

Von: Katja Kraft

Kommentare

Aline (Valérie Lemercier) und ihr wesentlich älterer Ehemann und Manager (Sylvain Marcel). Sie sind orientiert an Celine Dion und ihrem Mann René Angélil
Eine große Liebe: Aline (Valérie Lemercier) und ihr wesentlich älterer Ehemann und Manager (Sylvain Marcel). © Weltkino

Celine Dion ist ein Superstar. Nun bringt Valérie Lemercier das Leben der kanadischen Sängerin in „Aline - The Voice of Love“ in die deutschen Kinos. Der perfekte Weihnachtsfilm!

Valérie Lemercier ist ein Fan von Celine Dion. Unverkennbar. Und weil sie auch Schauspielerin und Regisseurin ist, hat sie dem kanadischen Superstar, den sie so liebt, nun ein cineastisches Denkmal gesetzt. Das rührt nicht nur wegen der Liebesgeschichte, die dieser Film vor allem ist – sondern auch dadurch, dass Lemercier ihr Idol selbst spielt. Als fünfjähriges Mädchen (ausgefeilter Computertechnik sei dank), als Teenie und als erwachsene Frau. Was für eine Idee – und wie zauberhaft durchgezogen.

„Aline - The Voice of Love“ erzählt das Leben von Celine Dion auf heitere Weise

„Aline“ ist keine klassische Filmbiografie. Weil noch etwas anderes ist: eine große Komödiantin. Die Französin geht nicht voller Ehrfurcht vor einer der erfolgreichsten Popsängerinnen aller Zeiten ans Werk. Allein, dass sie sich daran wagt, die Vita einer noch lebenden Legende nachzuzeichnen, zeigt ja, wie unbefangen Lemercier in dieser Hinsicht ist. Sie wählt einen heiteren Ansatz. Und setzt den Fokus im Film auf die selbstironische Art der von Hause aus nicht mit klassischer Schönheit gesegneten Celine Dion. Auf ihre bemerkenswerte Disziplin. Vor allem: auf die große Liebe ihres Lebens. Besser: die zwei großen Lieben ihres Lebens. Erst kam Dions Familie, dann ihr Manager.

Celine Dion, Name im Film: Aline Dieu, ist das jüngste Kind einer einfachen Familie aus Quebec. Doch statt lang die Herkunftsgeschichte aufzufächern, macht’s der Film kurz und bündig. Gerade verkündet Alines Vater noch, er wolle nie Kinder haben – da sind keine zwei Filmminuten später schon 13 Buben und Mädchen ins Hause Dieu geboren. Nummer 14 wird Nachzüglerin Aline. In diesem rasanten Tempo geht es weiter. Wir erleben ein ungemein liebevolles Elternhaus, verstehen, dass die Familie zwar arm, doch glücklich war, und erkennen, warum schon die kleine Aline so gut singen konnte: Das Talent wurde ihr in dieser fröhlichen kanadischen Variante der Kelly Family, in der rund um die Uhr musiziert wird, schlichtweg in die Wiege gelegt.

Celine Dion und ihre große Liebe René Angélil

Lemercier hat fast nur Schauspieler aus Quebec angeheuert. Erfrischende Nebeneffekt: Die Gesichter sind hierzulande nicht bekannt; nehmen einen unvoreingenommen für sich ein. Weil Lemercier liebevoll auf ihre Figuren blickt. So auch auf die sich zart entspinnende Liebe zwischen dem Nachwuchsstar und ihrem viel älteren Manager (Sylvain Marcel). Respektvoll spart die Regisseurin das Sexuelle zwischen den beiden aus; das emotionale Band, das sie zusammenhielt, wird so genauso – wenn nicht noch stärker – offenbar. Ehekrisen oder Anfeindungen gegen das Paar werden beiläufig thematisiert. Ganz so leicht wie dieser beschwingte Film, unterlegt von Dion-Hits, ist ihr Leben sicher nicht gewesen. Lemercier hat sich die Freiheit genommen, Dions Biografie auf ihre Weise zu interpretieren. So entsteht eine rührende Geschichte über Familie, Liebe, Treue – auch zu sich selbst. Wie viel Wahrheit drin steckt? Wen interessiert’s! Erst recht zur Weihnachtszeit.

Auch interessant

Kommentare