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Georg Eisenreich und Christian Ude im Augustiner-Keller München: Humor gegen den Hass

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Gemeinsam für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft – über alle Parteigrenzen hinweg: (v.li.) Georg Eisenreich, Kabarettist Wolfgang Krebs und Christian Ude.
Gemeinsam für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft – über alle Parteigrenzen hinweg: (v.li.) Georg Eisenreich, Kabarettist Wolfgang Krebs und Christian Ude. © G.R.A.L.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich und Münchens Alt-OB Christian Ude luden zum Kabarettabend in den Augustiner-Keller München. Humor gegen den Hass.

Christian Ude kann wieder von Herzen lachen. Seit vergangener Woche bumpert’s noch kraftvoller unter der Brust des Münchner Alt-Oberbürgermeisters. Dank drei Stents, die Ude gesetzt worden sind. „Machen wir uns nichts vor: Wir werden älter!“, kommentierte der 75-Jährige das auf seine gelassene Art via Facebook. Und machte damit klar: Seinen Humor hat er durch den kleinen Schockmoment nicht verloren. Pointen-Feuer frei also für den Kabarettabend, den Christian Ude mit Bayerns Justizminister Georg Eisenreich organisiert hat – und der am 25. September 2023 im Augustiner-Keller München über die Bühne ging.

Wie berichtet, möchten der Sozialdemokrat Ude und der Christsoziale Eisenreich zeigen, wie sehr Humor verbinden kann. Zusammen mit Profi-Kabarettist Wolfgang Krebs (Lizzy Aumeier musste kurzfristig absagen) gelingt den zwei Hobby-Kabarettisten das im ausverkauften Haus aufs Charmanteste.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich auf der Kabarett-Bühne des Augustiner-Kellers München.
Bayerns Justizminister Georg Eisenreich auf der Kabarett-Bühne des Augustiner-Kellers München. © kjk

Den Anfang macht Edmund Stoiber. Wolfgang Krebs zeigt, wie sehr er sie beherrscht, die Kunst der Verwandlung. In der Rolle des einstigen bayerischen Ministerpräsidenten nimmt er den gemeinschaftsstiftenden Sinn der Veranstaltung ernst. Jedoch: „Wir können uns danach schon versöhnen, aber lassen Sie uns erst die Unterschiede herausstellen.“ Es folgt eine kurzweilige Abrechnung mit „Grüninnen und Grünen“, Ampel, „CSU/CSU“ und FDP. Früher habe man Letztere in Bayern noch als Partei „Für die Preißn“ bezeichnet, heute nur noch als Partei „Für den Papierkorb“. Aber nein, eine Stimme für den Müll sei bei der in wenigen Tagen anstehenden Landtagswahl keine Option. „Jede Stimme zählt. Ich möchte Sie einladen, mindestens zehn Menschen dazu zu überreden, wählen zu gehen“, lässt Krebs seinen Stoiber in die Menge rufen. Die applaudiert jubelnd. Ein Hoch auf die Demokratie.

Eine Koalition der Freude kurz vor der Landtagswahl in Bayern

Da stimmt auch Ude mit ein. Wenn er sich auf der Bühne selbstironisch an seinen ersten Wiesn-Anstich als Münchner Oberbürgermeister erinnert, ist das im Grunde auch eine Feier der Demokratie. Denn was ist verbindender als das größte Volksfest der Welt? Nun ja, eine im überfüllten Schlafsaal einer Berghütte überstandene Nacht vielleicht. Davon erzählt sehr launig Eisenreich in seinem Programm. Und lässt uns durch seine pointierten Geschichten in Bereiche blicken, die man als Wähler sonst kaum auf dem Schirm hat. Bürgersprechstunde, Bierzelt-Auftritte, Pressearbeit. Noch eine wichtige Botschaft an diesem Abend: Politiker sind eben auch nur Menschen. Kurz vor der Landtagswahl in Bayern eine große Koalition der Freude – bei solchen Allianzen lacht nicht nur Christian Udes Herz.

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