Im Prozess vor dem Amtsgericht hatte der Museumsmitarbeiter zwar „ehrliche Reue und Einsicht“ gezeigt. „Er gab an, ohne Nachdenken gehandelt zu haben. Er könne sich sein Verhalten heute nicht mehr erklären“, sagte Gerichtssprecher Martin Swoboda. Neben der Freiheitsstrafe hat das Gericht auch noch die Einziehung des gesamten Geldes angeordnet, das der Mann mit seinen illegalen Machenschaften verdient hatte. Das Urteil ist rechtskräftig.
Offen bleibt die Frage, wie ein Kunst-Klau in dieser Form eigentlich möglich ist. Und warum bei den Auktionshäusern niemand Verdacht geschöpft hat. „Wir sind schon seit einiger Zeit mit dem LKA in Kontakt“, sagte eine Sprecherin von Ketterer Kunst auf Anfrage. Und betonte: „Jedes Werk, das uns zur Versteigerung angeboten wird, wird von unseren Experten umfassend geprüft. Auch das betreffende Gemälde ,Es war einmal‘.“
Gerade die Provenienzforschung werde beim Auktionshaus Ketterer Kunst groß geschrieben. Das heißt, die jeweiligen Besitzerwechsel werden nachverfolgt – was angesichts vieler Fälle von Raubkunst zur Zeit des Nationalsozialismus besonders wichtig ist. „Hier hatten wir es einfach mit einem sehr gewieften Betrüger zu tun.“