Otto Waalkes und Helge Schneider kommen nach München: Das ist der Humor-Gipfel

Das Münchner Literaturhaus hat Humor: Im Oktober kommen Otto Waalkes und Helge Schneider mit ihren neuen Büchern zu Lesungen. Das wird ein Spaß!
Das ist ja der Gipfel, was das Münchner Literaturhaus da plant. Und wie jeder Gipfel kommt auch dieser zunächst unscheinbar daher, genauer: auf Seite 14 des bis dahin eh vielversprechenden Herbstprogramms. Dort also ist vermerkt, dass Helge Schneider und Otto Waalkes am Salvatorplatz Station machen: Schneider am 21. Oktober 2023, Otto am 23. Oktober 2023. Zwei Größen des Humors innerhalb von drei Tagen am selben Ort – wenn das nicht der Gipfel ist! Der Vorverkauf läuft bereits. „Der schöne Zufall wollte, dass diese beiden großen Autoren zeitgleich mit neuen Büchern am Start sind“, berichtet Tanja Graf, Leiterin des Literaturhauses. „Otto hat die Kunstgeschichte endlich um Ottifanten ergänzt, und Helge verwickelt uns in einen neuen gruseligen Fall um Kommissar Yves Schneider. Wir dachten, die geballte Ladung lässt am besten erkennen, welchen Stellenwert komische Kunst im Literaturhaus hat.“

Damit bestätigt sich, worüber Schneider heuer im Februar im Bayerischen Hof auf seine wunderbar unkonkret konkrete Art sprach: „Nach 20 Jahren ist Kommissar Schneider wieder im Dienst“, kündigte er damals einen weiteren Band seiner so vogelwilden wie blutigen Krimis an: „Mehr kann ich nicht sagen. Ich habe nämlich noch keine Seite geschrieben.“ Am 5. Oktober erscheint „Stepptanz – Kommissar Schneider versteht die Welt nicht mehr“ bei Kiepenheuer & Witsch. Dem Verlag teilte der 67-Jährige mit, die Recherchen seien aufwendiger, als er sich habe vorstellen können: „Das Schreiben war ein brutaler Wettlauf zwischen meiner Story und der Realität, die ja in atemberaubendem Tempo voranschreitet. Unglaubliche Entwicklungen, man kann sich an den Zeilen nicht sattlesen.“ Wer an Schneiders Auftritt mit Alexander Kluge vor vier Jahren im Literaturhaus zurückdenkt, wird dem Multitalent Recht geben: „Nichts für schwache Nerven!“ Natürlich erinnert sich auch Tanja Graf: „Der Clou an dem Abend war das Klavier: Wir ließen es vier Stockwerke hinauf in den Saal schleppen, Helge Schneider schlich den ganzen Abend verschmitzt darum herum, zupfte an der einen oder anderen Saite – und klappte es dann wieder zu.“
Das Buchheim Museum Bernried zeigt aktuell Gemälde von Otto Waalkes
Zwei Tage nach Schneider präsentiert Otto „Ganz große Kunst“; Heyne bringt den Band am 11. Oktober heraus. Das malerische Schaffen von Waalkes, der vor Kurzem angeblich 75 geworden ist, wird noch bis 5. November im Buchheim-Museum Bernried gefeiert. Vor der Vernissage verriet der Künstler dem „Münchner Merkur“: „Beim Malen und Zeichnen kann ich meinen Geist herausfordern, ohne meinen Körper zu strapazieren. Eine ostfriesische Überlebenskunst!“ Für sein neues Buch galoppierte er auf dem Ottifanten einmal quer durch die Kunstgeschichte.
Da beide Herren begnadete Musiker sind, bleibt die Frage, ob sie ihre Lesungen musikalisch rahmen. „Natürlich wäre das großartig“, sagt Graf. „Wir sind optimistisch, dass Otto seine Gitarre mitbringt – da wird vermutlich der ganze Saal mitsingen. Aber ob wir für Helge noch mal ein Klavier organisieren?“ Die Karten kosten jeweils 25 Euro (ermäßigt: 18 Euro). Obacht: Ottifanten dürfen zwar in den Saal, zahlen aber das Doppelte. Und das ist nun wirklich der Gipfel.