„Scream 5“ startet: Spannende Angeber-Fakten für den Kino-Besuch

„Scream 5“ kommt endlich in die Kinos. 25 Jahre nach dem ersten Teil sorgt die vierte Fortsetzung bei Fans für Wirbel. Sie benötigen Insider-Wissen zum Angeben beim Kinobesuch? Bittesehr!
Alle hatten mit Drew Barrymore gerechnet. Sie sollte der Star des 1996 angekündigten Films „Scream“ sein. Doch als die Zuschauer in Plateau-Sneakern und Flanellhemden mit Schnullerketten um den Hals (es waren die Neunziger!) in den Kinos saßen, konnten sie es nicht fassen: Ein paar Minuten – und Barrymore war tot. Nicht Barrymore persönlich natürlich, doch die niedliche Casey, die sie spielte. Gerade hatte die sich noch Popcorn-Mais auf den Herd gestellt und einen Horrorfilm eingelegt – da war’s mit ihr vorbei. Erstochen von Ghostface, dem Mann mit der Maske à la Edvard Munch. Was für ein Schocker.
Das unerwartete Dahinscheiden eines Stars gleich zu Beginn – das passt zu dieser Filmreihe, die es geschafft hat, in jeder Fortsetzung (1997, 2000, 2011) wieder zu überraschen. Am 13. Januar 2022 startet der fünfte Teil, „Scream 5“, in den Kinos. Zeit, zurückzuschauen und sich zu fragen: Warum zur Hölle sind diese Teenie-Spektakel so erfolgreich?
Legendäre Cameo-Auftritte
Wenn selbst „Star Wars“-Prinzessin Carrie Fisher bereit war, sich in einer winzigen Nebenrolle über sich selbst zu amüsieren, haben die Produzenten der Reihe einiges richtig gemacht. Die Schauspielerin (1956-2016) hockt in „Scream 3“ als Archiv-Leiterin im Keller der Filmproduktionsfirma, die die Mordgeschichten aus Woodsboro verfilmt. Der Gag von „Scream“ ist ja, dass hier Filme im Film gedreht werden. Statt „Scream“ heißen die Horrorstreifen, die das erzählen, was die Protagonisten in den „Scream“-Filmen erleben, „Stab“. Doch Fisher ist nicht die Einzige, die einen sogenannten Cameo-Auftritt in der Reihe hatte, also nur kurz zu sehen war. Ausgerechnet Linda Blair, Star aus dem Horrorfilm „Der Exorzist“ (1973), spielt im ersten „Scream“ eine Reporterin. Viel Selbstironie bewies auch Tori Spelling. In Teil eins mutmaßen Sidney Prescotts (Neve Campbell) Freunde, dass ihr Leben bald verfilmt wird. Auf die Frage, wer sie spielen solle, antwortet Sidney genervt: „Bei meinem Glück wird’s Tori Spelling.“ Und wer spielte sie dann in „Scream 2“, in dem Sidneys Leben tatsächlich verfilmt wird? Tori Spelling, bekannt aus der Serie „Beverly Hills, 90210“.
Auch „Scream“-Regisseur Wes Craven machte einen auf Cameo-König Alfred Hitchcock: Kurz sieht man ihn als Hausmeister – in einem Pullover, der an seine berühmteste Horrorfigur erinnert: Freddy Krueger. Nur einer wollte nicht. Joaquin Phoenix: Ihm hatte man nicht bloß einen Cameo-Auftritt, sondern mit dem Part des Billy eine Hauptrolle angeboten. Er lehnte ab.
Hoher Materialeinsatz
Rund 189 Liter Kunstblut färbten die Kulissen allein des ersten „Scream“-Films. Alles sollte bei allem Spaß so realistisch wie möglich aussehen. Deshalb wurden die Anrufe des Maskenmanns vom Set aus getätigt. Roger Jackson, der Ghostface im Originalton seine Stimme leiht, war am Drehort und rief bei den Schauspielern an. So überzeugend, dass sogar die Polizei darauf hereinfiel: Sie kontaktierte das Filmteam, weil sie glaubte, es handele sich um echte Morddrohungen per Telefon.
„Scream“-Reihe war voller reale Bezüge
Woodsboro gibt es nur dem Namen nach. Die Verbrechen haben weder in Woodsboro in Maryland noch im texanischen Woodsboro je stattgefunden. Das fiktive Woodsboro liegt in Kalifornien. Die Macher der Reihe bemühten sich dennoch um viele Bezüge auf die Realität und andere Filme. So waren etwa die Kostüme von Reporterin Gale (Courteney Cox) von einer bekannten US-Reporterin inspiriert. Und man hört irgendwann auf zu zählen, auf wie viele Horrorfilme angespielt wird. Apropos real: Im ersten Teil fällt Billy (Skeet Ulrich) das Handy aus der Hand und Stu (Matthew Lillard) auf den Kopf. Ein Versehen des Schauspielers. Doch Craven schnitt die Szene nicht heraus – weil Stus Schmerz so echt aussah.
„Scream“-Macher fragten sich stets: Was lieben die Fans?
Immer achteten die Macher auf den Geschmack der Fans. Eigentlich hätte etwa Dewey (David Arquette) in Teil eins sterben sollen. Doch die Figur kam beim Testpublikum so gut an, dass Regisseur Craven sie überleben ließ. Nicht nur ein berufliches, auch ein privates Glück für Arquette: Am Set hatte er schließlich seine spätere Frau Courteney Cox kennengelernt. 1999 heirateten sie, bis 2012 hielt die Ehe. Und weil die Fans bei einem Film des Genres „Horror“ – und mag er noch so viele Persiflage-Momente haben – reichlich Blutvergießen erwarten, gab’s eine weitere Änderung: Direktor Himbry (Henry Winkler) hätte in „Scream“ eigentlich nicht ermordet werden sollen. Sein Tod wurde von den Produzenten ins Drehbuch eingefügt, weil sonst über 30 Seiten lang niemand gestorben wäre.

„Das ganze Franchise geht mit Film fünf den Bach runter“, heißt es in „Scream 5“ über die „Stab“-Filme. Wenn die Produzenten weiter auf den Geschmack der Fans hören, wird das nicht passieren. Das wahre Erfolgsgeheimnis war ja nicht das viele Kunstblut – es war das Herzblut.