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SUV-Modelle raus aus der Stadt? Das Gegenteil soll der Fall sein - „fordert“ OB Reiter

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Die SUV-Debatte wurde in München um eine kuriose Satireschrift bereichert (Symbolbild).
Die SUV-Debatte wurde in München um eine kuriose Satireschrift bereichert (Symbolbild). © dpa / Sina Schuldt

SUV-Fahrer in München sollen endlich von ihrem großen Leiden erlöst werden. Das fordert angeblich sogar Oberbürgermeister Dieter Reiter. Doch was steckt dahinter?

In München das gesamte Fahrvermögen einer Geländelimousine auszutesten, ist so leicht nicht. Zu eben der Asphalt auf der Maximilianstraße, kaum kurvenreich die Schwabinger Alleen. Selbst am Giesinger Berg kommen SUV-Fahrer zumeist ohne ihren Allradantrieb aus. Eine vermeintlich von Oberbürgermeister Dieter Reiter lancierte Kampagne scheint da gerade recht zu kommen.

„Wir schaffen Hügel und Schotterpisten, so weit das Auge reicht. Diese ganzen Menschen kaufen sich doch keine 350 bis 700 PS starken SUVs, um dann zwischen weißen Markierungen auf ebener Fahrbahn vor der Ampel zu stehen“, wird der SPD-Politiker zitiert. Die markigen Worte wurden ihm allerdings von einem Satireportal in den Mund gelegt. „München wird SUV-freundlich umgebaut“, titelte der Postillon am Donnerstag (21. November).

„München wird SUV-freundlich umgebaut“ - Satireportal greift hitzige Debatte auf

Die Stadt München wolle Gelände schaffen, wo bislang Straßen sind, heißt es in dem Bericht. „Sie werden den Stachus beispielsweise nicht mehr wiedererkennen. Und warten Sie mal ab, was wir für den Karolinenplatz geplant haben. Künftig durchfahren Sie da keinen Kreisverkehr mehr, sondern einen reißenden Fluss“, soll OB Reiter demnach gesagt haben. 

Der Satireschrift zufolge würden bis zum Jahr 2021 90 Prozent der Münchner Straßen durch Schotterpisten und künstliche Hügel ersetzt. Nur einige wenige Seitenstraßen „durch die ohnehin kein SUV durchpasst“, blieben demnach erhalten. Fahrzeughalter ohne Geländelimousine werden aufgerufen, ihren Untersatz auszutauschen, „andernfalls drohen durchdrehende Reifen, Achsbruch und lebensgefährliche Überschläge“.

Unbekannte haben einen Lamborghini in München mit einem eindeutigen Hinweis versehen. Ihnen schwebt wohl eine eher ungewöhnliche SUV-Nutzung vor.

Hügel und Schotterpisten für München? Facebook-User hat bitterbösen Vorschlag

Auch über seine Facebook-Seite hat der Postillon die Nachricht von der „SUV-Offensive“ verbreitet. Unter dem Post diskutieren die User eifrig. Einige regt die Satire zu kreativen Einschätzungen an. „Ich war gerade am Hauptbahnhof. Da sieht‘s aus, als ob das Projekt gut anläuft“, schreibt ein Facebook-Fan. Ein Mangel an Schotter dürfte an der dortigen Großbaustelle (*tz.de) wahrlich nicht bestehen. 

Schotter ist auch für einen weiteren Leser ein gutes Stichwort. Er ist offenbar kein Fan der Landeshauptstadt und kommentiert: „Könnte man München vielleicht ganz zuschütten? Dann hätten alle was davon.“

Nicht immer läuft die SUV-Diskussion in München so spaßig ab. Mehrere Geländelimousinen im Stadtgebiet sind mit anonymen Schmähschriften beklebt worden.

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