Wie berichtet, war der 59 Jahre alte Moldawier am Sonntagnachmittag zusammen mit einem 27-jährigen Rumänen in einem Tretboot auf den See gefahren. Dieses hatten sie sich bei einem Verleih in Herrsching ordnungsgemäß ausgeliehen. Was dann passierte, war auch gestern noch unklar. Gegen 16.50 Uhr am Sonntag waren Rettungskräfte über ein treibendes Tretboot in der Herrschinger Bucht informiert worden. Diese fanden den 27-Jährigen durchnässt und bewusstlos vor. Vom 59-Jährigen fehlte dagegen jede Spur.
Der Rumäne habe mittlerweile zwar zum ersten Mal vernommen werden können, sagte der Polizeisprecher. Dessen Angaben seien aber „nicht so ergiebig“ gewesen. „Wir wissen immer noch nicht, was genau passiert ist.“ Offenbar spielte Alkohol bei dem verhängnisvollen Ausflug eine Rolle. Bereits am Sonntagabend hatte ein Großaufgebot von ehrenamtlichen Rettern mit Unterstützung der Polizei nach dem 59-Jährigen gesucht.
Update vom 10. Mai: Die Wachsaison der Wasserwachten hat gerade erst begonnen, schon gab es am Sonntag den ersten Großeinsatz auf dem Ammersee. Im südlichen Bereich der Herrschinger Bucht, nicht weit entfernt von der Station der Wasserwacht-Ortsgruppe Herrsching, konnten die Einsatzkräfte einen bewusstlosen Mann (27) von einem Tretboot retten. Wie sich herausstellte, hatte er einen Begleiter. Von dem 59-Jährigen fehlte bis gestern allerdings jede Spur. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Der Jüngere der beiden Männer hatte das Tretboot am Sonntagnachmittag an der Herrschinger Promenade gemietet, so die Polizei. Gegen 16.50 Uhr wurde die Wasserwacht Herrsching über ihre Hotline alarmiert, weil ein Tretboot führerlos unweit vom Ufer trieb. Bei der Bergung fanden die Retter einen bewusstlosen Mann an Bord – es war der 27-jähriger Rumäne, der das Tretboot auslieh. Vermutlich war er stark alkoholisiert. Polizeisprecher Andreas Aichele vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt bestätigt zumindest „Anzeichen von Alkohol“, verwies ansonsten aber auf die laufenden Ermittlungen. Der 27-Jährige wurde der Landrettung übergeben und ins Krankenhaus gebracht.
Der Einsatz der Wasserwachten am Muttertag war damit nicht beendet. Denn eindeutige Hinweise durch „diverse Gegenstände“ auf dem Tretboot, wie die Wasserwacht Herrsching in ihrem Einsatzbericht mitteilt, sprachen dafür, dass der 27-Jährige nicht allein auf dem Wasser war. Von seinem Begleiter, einem 59 Jahre alten Moldawier, war aber nichts zu sehen. Was folgte, war „ein Großeinsatz mit acht Booten, Tauchern, Hubschraubern, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst“, wie Phillip Hildebrandt, stellvertretender Technischer Leiter der Wasserwacht Herrsching, berichtet.
Neben acht Einsatzkräften aus Herrsching beteiligten sich auch die Wasserwachten Buch, Dießen, Utting, Schondorf an der Suche, dazu kamen und Taucher aus Seefeld. Die Boote bildeten eine sogenannte Suchkette. „Aus der Luft unterstützte zuerst der Rettungshubschrauber Christoph 1 und später eine Edelweißmaschine der Polizei die Suche“, so Hildebrandt. Die Wasserwacht Eching und die Freiwillige Feuerwehr Oberpfaffenhofen halfen von Land aus unterstützend mit Drohnen bei der Vermisstensuche. Die Leitung des Einsatzes lag bei der für den Ammersee zuständigen Kreiswasserwacht Landsberg. Insgesamt waren rund 30 Wasserwachtler im Einsatz. An Land suchten zudem Feuerwehrleute aus Herrsching nach dem Vermissten. Der Rettungsdienst stand mit mehreren Fahrzeugen und einem Notarzt bereit.
Allerdings musste die Suche bei Einbruch der Dunkelheit ergebnislos abgebrochen werden. In der Hoffnung, der Vermisste hätte sich möglicherweise an Land gerettet. Der Ammersee hatte am Sonntag eine Temperatur von maximal 11,5 Grad. In Ufernähe wäre es damit durchaus im Bereich des Möglichen, dass der Mann es an Land geschafft hat. Ob auch er Alkohol konsumiert hat oder ob er überhaupt schwimmen kann, war gestern nicht bekannt.
Nachdem sich der 59-Jährige aber auch Montag nicht meldete, übernahm die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck die Ermittlungen. Wie das Polizeipräsidium mitteilt, wurde die Suche in den Morgenstunden durch die Wasserschutzpolizei wieder aufgenommen – bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe ohne Ergebnis.
Beide Männer haben keinen Wohnsitz in Deutschland. Sowohl der Rumäne als auch der Vermisste sind in Moldawien gemeldet, so der Polizeisprecher. Warum sie sich in Herrsching aufhielten – auch darüber war gestern nichts bekannt. „Das müssen die Ermittlungen erst ergeben“, sagte Polizeisprecher Aichele.
Erstmeldung vom 9. Mai: Herrsching - Wie die Wasserwacht Herrsching und das Polizeipräsidium Oberbayern Nord mitteilen, wurden die Retter am Sonntag zu einem Einsatz am Ammersee gerufen. Ein Tretboot treibe auf dem See im Bereich der Herrschinger Bucht, so die Meldung.
Als die Helfer am Boot eintrafen, entdeckten sie einen bewusstlosen 27-Jährigen aus Rumänien. Er war völlig durchnässt. Der Mann wurde in ein Krankenhaus eingeliefert.
(Unser Starnberg-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Auf dem Boot fanden die Retter Hinweise, dass eine weitere Person mit auf dem See unterwegs gewesen sein musste. Deshalb wurden intensive Suchmaßnahmen eingeleitet. Mit acht Booten, Tauchern, Hubschraubern, einer Drohe, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst wurde nach dem Vermissten gesucht. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen 59-Jährigen aus Moldawien.
Leider konnte der Mann nicht gefunden werden. Am Abend wurde die Suche eingestellt, am Morgen des Montags aber wieder aufgenommen - bislang ohne Erfolg. Die Kripo Fürstenfeldbruck ermittelt zur Unfallursache.
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus dem Landkreis Starnberg finden Sie auf Merkur.de/Starnberg.