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Angeschossene Polizistin in Unterföhring: Eltern schreiben bewegenden Brief

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Seit einer blutigen Schießerei in Unterföhring liegt eine junge Polizistin im Wachkoma. Nun wenden sich ihre Eltern und ihr Lebensgefährte mit emotionalen Worten an die Öffentlichkeit.

Der 13. Juni 2017 war ein schwarzer Tag in Unterföhring: Ein offenbar geistig verwirrter Mann  (37) entriss einem Polizisten nach einer Rangelei am S-Bahnhof dessen Pistole und schoss auf den Kopf einer jungen Polizistin. Die 26-Jährige erlitt schwere Verletzungen und liegt seither im Wachkoma, aus dem sie möglicherweise nie weiter aufwachen wird. Nach einer Operation blieb ihr Zustand kritisch.

Offenbar hat sich der Gesundheitszustand der jungen Frau mittlerweile stabilisiert: Am Donnerstag wurde sei eine eine Reha-Klinik in ihre Heimat Sachsen verlegt, wie die Polizei München bekannt gab. Ein Hubschrauber brachte die 26-Jährige um 11.30 Uhr vom Kinikum Rechts der Isar in München in die Sachsener Fachklinik. „Ihr Zustand ist soweit stabil, allerdings befindet sie sich auch weiterhin im Wachkoma“, schreibt die Polizei.

Die Eltern und der Lebensgefährte der angeschossenen Frau wenden sich unterdessen mit einem emotionalen Brief an die Öffentlichkeit. Darin bedanken sich für die große Anteilnahme der Bürger und schildern, dass ihrer Tochter nun „ein langer Weg der Rehabilitation“ bevorstehe. Das Schreiben wurde von der Münchner Polizei an die Medien weitergeleitet. Nachstehend lesen Sie den kompletten Brief. 

Das sind die emotionalen Worte der Eltern

„Liebe Bürgerinnen und Bürger, 

wir sind die Eltern der Polizeibeamtin, die am 13.06. durch einen feigen Angriff mit einer Schusswaffe am S-Bahnhof Unterföhring schwere Kopfverletzungen erlitten hatte. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass dieses Ereignis eine für uns und ihren Lebensgefährten emotional extrem schwierige Situation war und nach wie vor ist. 

Von Anfang an haben wir eine sehr intensive Betreuung und Unterstützung durch die Polizeiinspektion 26 in Ismaning sowie der gesamten Münchner Polizei erhalten. Auch die Betreuung im Krankenhaus durch die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal hat uns den Eindruck vermittelt, dass sie dort in besten Händen ist und bestmöglich behandelt und therapiert wird. 

Auf unterschiedlichsten Wegen erreichten uns sehr viele Zeichen der Solidarität und Anteilnahme aus München, dem Landkreis München und weit darüber hinaus. Sie gaben und geben uns viel Kraft und wir haben uns sehr darüber gefreut. Dafür bedanken wir uns aus tiefsten Herzen bei Ihnen allen. 

Der Gesundheitszustand unserer Tochter ist mittlerweile so stabil, dass sie in eine Reha-Klinik nach Hause verlegt werden konnte. Ihr steht noch ein langer Weg der Rehabilitation bevor, auf dem wir sie intensiv begleiten werden. Nochmals vielen Dank für Ihre große Hilfe und Unterstützung – nicht zuletzt durch die zahlreichen Spenden. Es hat uns allen sehr gut getan, dass wir gespürt haben, dass wir nicht alleine sind. 

Die Eltern und der Lebensgefährte“

mm/tz

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