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Angst vor Katastrophen-Szenario: Ehepaar aus Grünwald fordert Notfallplan

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Das Katastrophenszenario eines ausbrechenden Waldbrandes treibt ein Ehepaar aus Grünwald um. In einem Antrag bei der Bürgerversammlung bat es darum, einen Notfallplan auszuarbeiten.

Grünwald - Im Zeitalter der zunehmenden Klimaerwärmung sei von immer häufigeren Waldbränden in Europa die Kunde. „Sie gehören mittlerweile zum Alltag“, heißt es im Antrag. Das schöne Dorf Grünwald sei nun von herrlichen Waldflächen umgeben, die an die Grundstücke direkt angrenzen. Die Antragsteller empfinden es als eine Pflicht, dass die Gemeinde für den Notfall gerüstet ist und Vorkehrungen trifft. Schließlich führen sämtliche Zufahrtsstraßen von und nach Grünwald durch Waldgebiete. Sie wären demnach die einzigen Fluchtwege und müssten daher für den Ernstfall gesichert sein.

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Wasserleitungen sollen regelmäßig auf den Prüfstand

Zum Beispiel ist es den Antragstellern wichtig, dass für den Fall Wasserleitungen vorgehalten und regelmäßig geprüft werden. Sicher werde sich die Gemeinde mit der Feuerwehr mittels Flugüberwachung austauschen zu eventuellen Brandherden. Aber die Frage sei doch, ob die bisherigen Strategien noch ausreichen. Die beiden Bürger stellen sich vor, dass alle Grünwalder über einen expliziten Notfallplan informiert werden sollten.

Waldbrände, die sich rasend schnelle ausbreiten kennt man auch aus Brandenburg. Ein Ehepaar aus Grünwald hat Angst vor so einer Katastrophe vor der eigenen Haustür und fordert von der Gemeinde einen Notfallplan. SymbolFoto: DPA
Waldbrände, die sich rasend schnelle ausbreiten, kennt man auch aus Brandenburg. Ein Ehepaar aus Grünwald hat Angst vor so einer Katastrophe vor der eigenen Haustür und fordert von der Gemeinde einen Notfallplan. (Symbolfoto) © Julian Stähle

Verwaltung gibt Entwarnung

Aus Sicht der Verwaltung existieren bereits ausreichende Konzepte. Fabienne Unterreiner vom Ordnungsamt fasste zusammen, dass in einem solchen Fall die notwendigen Mittel, also Fahrzeuge, Geräte und Wassertanks aus dem Landkreis, zum Einsatz gebracht würden. Auch bei einer Ausdehnung des Schadensszenarios seien die Eskalationsstufen definiert. Die Zusammenarbeit der Leitstelle in München, des Landkreises und der Nachlandkreise habe bereits eine gesetzliche Regelung und funktioniere reibungslos. Die Zufahrt in die Waldgebiete sei vergleichsweise optimal. Ganz anders als aus Bergregionen, Südfrankreich oder Kalifornien bekannt, wären die Kräfte schnell mit wirkungsvollem Gerät am Einsatzort.

Auch die Wasserversorgung über ein Rohrnetz mit Hydranten im Wald ist laut Fabienne Unterreiner gewährleistet. „Die Leitungen werden selbstverständlich regelmäßig geprüft und gewartet.“ Die Brandbekämpfung kann aus diesen Gründen schon im Entstehen wirksam werden, teilt die Verwaltung mit. Bei erhöhter Risikostufe sei eine Flugüberwachung in der Tat Teil des Programms. Kurzum: Das geschilderte Schadensszenario sei alles andere als wahrscheinlich.

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