Gaißacher Bürgermeister Fadinger über Asyl-Gipfel: „Maßlos enttäuscht“

In der Gemeinde Gaißach gibt es noch Kapazitäten für Flüchtlinge. Die Turnhalle ist für Bürgermeister Stefan Fadinger allerdings tabu.
Gaißach – Zwei Tage nach dem Asyl-Gipfel der Bund-Länder-Konferenz schlug das Thema im Gaißacher Gemeinderat auf. Bürgermeister Stefan Fadinger zeigte sich „maßlos enttäuscht“ von dem „Kompromiss, der immer noch meilenweit von den Standards der anderen EU-Staaten entfernt“ sei und eine weiterhin ungebremste Zuwanderung kaum eindämmen werde. Ein EU-konformes Vorgehen ist laut Fadinger „von der Ampelregierung nicht gewünscht“.
Flüchtlinge: Gaißach hat noch Kapazitäten in Bestandsgebäuden frei
Fadinger rechnete vor, dass die Gemeinde für die Unterbringung von Flüchtlingen aktuell noch Kapazitäten in Bestandsgebäuden frei habe: im Kindergarten (eigentlich für Personalwohnungen gedacht), am Bahnhof, in der Oberland-Werkstätte, in der Fachklinik und in der Lenggrieser Straße 60. Doch dann sei Schluss, danach könne man nur noch Container aufstellen, aber nur im Gewerbegebiet Untergries. Und die Schulturnhalle? Dazu gab es ein kategorisches Nein vom Bürgermeister. Man lasse sich nicht den Schul- und Vereinssport und den Dorffrieden kaputt machen.

Christopher Hummel sprach sich dagegen aus, in die Planung einer Containeranlage einzutreten: „Wir müssen den Regierenden zeigen: so nicht! Wir dürfen uns nicht mehr auf dieses endlose Spielchen einlassen, wir müssen sie bremsen.“ Auch Dritter Bürgermeister Alois Grünwald zeigte sich trotz einiger zielführender Details wie der Umstellung auf Bezahlkarten „vom Asylkompromiss bitter enttäuscht“.
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Enttäuschung nach Asyl-Gipfel - „Probleme sind vorprogrammiert“
Susanne Merk zeigte sich zutiefst beunruhigt darüber, dass „unsere Bürger immer mehr das Gefühl bekommen, die Politik kümmert sich nicht mehr um sie, sondern nur noch um das Asylthema“. Und weiter: „Die Probleme sind vorprogrammiert.“ Der engagierte Gaißacher Helferkreis sei „längst am Ende. Die Politiker der Ampel leben in einer Blase und lassen uns im Regen stehen“.
Am Ende gab es doch noch einen Beschluss: Die Verwaltung soll vorausschauend ermitteln, wie weiterer Platz für Flüchtlinge generiert werden kann. (rbe)
Noch mehr aktuelle Nachrichten aus der Region finden Sie auf bei Merkur.de/Bad Tölz.
Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.