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Holledau - Nach dem Drittligaspiel der SpVgg Unterhaching gegen den FC Hansa Rostock am Samstag kam es im Anschluss zu „heftigen Verfehlungen“ sogenannter Fans auf der Autobahn A9, wie die Polizei berichtet. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war nötig, konnte die Situation dann jedoch zügig unter Kontrolle bringen.
Zuvor hatte der FC Hansa Rostock mit 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching gewonnen. Während der Abstieg des Vereins aus dem Landkreis München von der Dritten Liga in die Regionalliga bereits in der Vorwoche feststand, steht der FC Hansa Rostock nach diesem Sieg nun kurz vor dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Das nahmen einige mitgereiste Fans zum Anlass, ausgiebig zu feiern.
Nach bisherigen Ermittlungen begleiteten etwa 30 fanbefüllte Pkw den Spielerbus des FC Hansa Rostock auf der Rückfahrt in Richtung der nordischen Heimat. Auf Höhe des Autobahndreiecks Holledau (Landkreis Pfaffenhofen) verlangsamten die Begleiter gegen 17:45 Uhr ihre Fahrzeuge bis zum Stillstand und blockierten so mehrere Minuten lang alle drei Richtungsfahrbahnen. Mehrere zum Teil alkoholisierte Anhänger des FC Hansa Rostock verließen zudem ihre Autos, feierten, schwenkten Fahnen und zündeten pyrotechnische Gegenstände. Hierdurch kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Wie die Polizei mitteilte, sei es eher ein glücklicher Zufall gewesen, dass durch die Blockade keine Personen verletzt wurden. Auch ein Sachschaden entstand nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Dennoch musste ein Großaufgebot der Polizei anrücken, um ein Auflösen der Blockade zu initiieren. Insgesamt waren mehr als 200 Beamte mehrerer Dienststellen sowie Bereitschaftspolizei im Einsatz.
Mehrere beteiligte Fahrzeuge wurden identifiziert und von den Beamten zur Anschlussstelle Ingolstadt-Nord begleitet. Dort wurden die betroffenen Fahrzeuginsassen einer Kontrolle unterzogen. Die Personalien von insgesamt 17 Personen wurden hierbei aufgenommen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurden gegen die Tatverdächtigen jeweils Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet. Zudem konnten Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie das Infektionsschutz- und das Betäubungsmittelgesetz festgestellt werden. Die kontrollierten Personen konnten im Anschluss ihre Heimreise fortsetzen.
Zeugen, die Angaben zu dem Vorfall auf der Autobahn machen können oder Kraftfahrer deren Fahrzeuge beschädigt wurden, werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei Ingolstadt unter der Tel. 0841/9343-4410 in Verbindung zu setzen.