Polizei ermittelt wegen zerfleischten Hasen - Spuren zeigen Abdrücke von Hund und dessen Besitzer

Zwei Hasen sind in der Nacht auf Freitag (3. März) in ihrem Gehege in einem Garten in Garmisch-Partenkirchen zerfleischt worden. Fußspuren und Pfotenabdrücke im Schnee zeugen von einer vorsätzlichen Tat durch einen Hundebesitzer. Die Polizei ermittelt.
Garmisch-Partenkirchen – Diese Tat macht fassungslos. Wie jeden morgen, bevor die neunjährige Tochter in die Schule geht, lässt eine 48-jährige Garmisch-Partenkirchnerin ihre Hasen und Hühner ins Freigehege, einem geräumigen Garten an der Zugspitzstraße. So auch Freitagfrüh. Doch was sie vorfindet, ist ein Gemetzel.
Hasen konnten nicht aus dem Gehegen fliehen
Die zwei Hasen, die ganze Liebe und der ganze Stolz der Tochter, sind brutal zerfleischt worden – den Spuren zufolge von einem Hund. Der furchtbare Verdacht: Der Besitzer des Vierbeiners hat das Freigehege geöffnet und sein Tier absichtlich in dem privaten Garten wildern lassen. Davon sind die Bewohner überzeugt und haben nun Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen erstattet.

Die Tat passierte in der Nacht auf Freitag zwischen Mitternacht und 4 Uhr morgens. „Der oder die Unbekannten haben das Gehege geöffnet und den Hund wildern lassen“, sagt die 48-jährige Geschädigte. Durch den Zaun des Geheges konnten die zwei Nagetiere auch nicht fliehen. „Was ist eigentlich los mit der Menschheit?“ Sie und ihr Patenkind seien „sehr traurig und geschockt“. In den sozialen Netzwerken hat sie bereits einen Zeugenaufruf gestartet.
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Familie völlig ratlos: „Vielleicht war es ein Betrunkener. Ich weiß es nicht“
Den Spuren im Schnee zufolge ist der Hundebesitzer gezielt auf den Stall zugegangen. Ein Tier ist komplett zerfetzt worden, das andere durch Genickbruch getötet. Warum die Tat passieren musste? Diese Frage stellt sich die Familie seither. Es habe keinen Streit mit Nachbarn gegeben. Auch sonst mit niemandem, der der Familie oder den Tieren hätte etwas Böses wollen. „Vielleicht war es ein Betrunkener. Ich weiß es nicht.“

Die Polizei ermittelt zum einen wegen Hausfriedensbruchs, da Fußspuren von Menschen in und aus dem Gehege führen. Zudem gibt’s Spuren des Hundes. Zum anderen geht’s um Sachbeschädigung – denn nach deutschem Gesetz zählt ein Tier nicht als Lebewesen, sondern rein juristisch als Gegenstand. Der Wert ist natürlich gering, 50 Euro. Doch der emotionale Schaden ist immens.
Polizei sucht Zeugen – Familie muss den Schock erstmal verarbeiten
Es dürfte sich um einen mittelgroßen bis großen Hund gehandelt haben. Die beiden getöteten Hasen waren deutsche Riesen mit jeweils zehn Kilogramm Gewicht. „Die reißt ein kleiner Hund nicht so einfach“, meint die Besitzerin.
In den sozialen Netzwerken erhält die Familie viel Zuspruch. „Wir wurden oft angeschrieben, ob wir neue haben möchten. Aber wir warten jetzt erst einmal ab, der Schock sitzt zu tief.“
Zeugenaufruf:
Die Polizei sucht nun nach Zeugen: Wer in der Nacht auf Freitag ab Mitternacht etwas oder jemanden Verdächtiges am Anwesen an der Zugspitzstraße in der Nähe des Lokal „Local Cure“ gesehen hat, soll sich an die Polizei unter der Rufnummer 0 88 21/91 70 wenden. Die Besitzerin hat 100 Euro Belohnung für erfolgversprechende Hinweise ausgelobt.
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