Der zweistündige Einsatz war herausfordernd für die Retter. Unter anderem war es zum Zeitpunkt des Einsatzes um 11.40 Uhr sehr neblig, weshalb die Sicht schlecht war. Zu Fuß stiegen die Retter nach ihrem Einsatz zum Spitzing ab.
Schon am Vortag ist die Bergwacht Schliersee im Einsatz gewesen: Doch für den 61-jährigen Bergsteiger aus München nahm die Tour auf die Brecherspitze am Samstag ein tragisches Ende. Wie Haberle mitteilte, war ein junges Paar auf dem Abstieg von der Route, die über den Nordgrad auf den Gipfel führt. Auf diesem Steig ist laut Haberle im Winter fast nichts los. Am Ankelsattel oberhalb der Ankelalm fand das Paar gegen 14 Uhr einen Mann bewusstlos auf dem Boden liegend. Laut Haberle hatte er keine äußerlichen Verletzungen.
Er war gut und für die Tour angemessen ausgerüstet. Die jungen Bergsteiger alarmierten sofort die Rettungskräfte. Sieben Bergretter aus Schliersee, ein Notarzt sowie ein Rettungshubschrauber eilten zum Unglücksort. Auch das Kriseninterventionsteam sowie die Polizei waren im Einsatz. Der Notarzt reanimierte den Mann, die Einsatzkräfte machten damit weiter – bis der Notarzt den Tod feststellte. Schließlich brachten sie den Toten zu Fuß zurück ins Tal. Während des Einsatzes hatten die Bergretter mit widrigen Wetterverhältnissen zu kämpfen, der Wind blies stark und kalt. Der beschwerliche Einsatz dauerte drei Stunden.
Woran der Mann gestorben ist, darüber kann Haberle nur spekulieren: „Es gibt keine Zeugen und wir wissen nichts über den allgemeinen Gesundheitszustand und die Kondition des Mannes.“ Die Umstände deuten dem Anschein nach nicht auf einen Sturz hin. Möglicherweise hat sich der 61-Jährige überanstrengt.
Haberle geht davon aus, dass der Mann auf dem Abstieg war. Das lasse sich aus der Uhrzeit zum Zeitpunkt des Auffindens schließen. „Wäre er um 14 Uhr noch auf dem Aufstieg gewesen, wäre er sehr spät zurück ins Tal gekommen.“ Zudem sei dem Paar, das den Mann gefunden hatte, beim Aufstieg nichts aufgefallen.
Laut Haberle ist die Tour über den Nordgrad auf die Brecherspitze im Winter machbar, „wenn man dem Berg und dem Wetter entsprechend ausgerüstet ist und die Tageszeit und die eigene Kondition beachtet“. bst
Alles aus Ihrer Region! Unser Miesbach-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus der Region Miesbach – inklusive aller Neuigkeiten zur Corona-Krise in Ihrer Gemeinde. Melden Sie sich hier an.