Bei Kabarett-Abend der CSU: Monika Gruber teilt gegen Söder und Habeck aus – Aigner singt Bierzelt-Schlager
Kabarettistin Monika Gruber und die Couplet AG sind in Miesbach „kostenlos, aber nicht umsonst“ für die CSU aufgetreten. Am Schluss stand die Landtagspräsidentin singend auf der Bühne.
Miesbach – Ihr rasantes Tempo ist eines der charakteristischsten Merkmale von Monika Gruber, mit dem sie ihr Publikum immer wieder verblüfft. So auch beim Kabarettabend „Spitzen, die ins Schwarze treffen“. Als Mitwirkende war auch die Musikkabarettgruppe Couplet AG zur Benefizaktion in die Miesbacher Oberlandhalle gekommen. Die Landtags- und Bezirkstagskandidaten der CSU hatten dazu eingeladen.
Monika Gruber spart das Thema Aiwanger aus
Alle Künstler traten laut Landtagspräsidentin Ilse Aigner „kostenlos, aber nicht umsonst“ auf. Viele der Besucher dürften gespannt gewesen sein, ob Gruber das Thema Hubert Aiwanger anspricht, vor allem auch mit Blick auf die „Anti-Heizungs-Demo“ in Erding, die Gruber mitorganisiert hatte und bei der Aiwanger als Redner auftrat. Sie tat es nicht.
Bei CSU-Kabarettabend in Miesbach: Spitzen gegen Söder und Habeck
Die einzigen „großen“ Politiker, die sie namentlich nannte, waren Robert Habeck und Markus Söder. Letzterer, weil er in „Luzifer’s Barbecue-Grill“, in den Gruber befürchtet, sich nach ihrem Tod mangels Brille verirren zu können, das tut, „was er am besten kann“: sich (am Spieß) sinnlos um sich selber drehen“. Obwohl sicher viele CSU-Anhänger in den Reihen saßen, mangelte es nicht an Lachern und Beifall für diese Pointe. Und Habeck nannte sie als einen der Menschen, bei denen es Sinn machen würde, wenn er statt in die Arbeit zu gehen, Bürgergeld beziehen würde. Weil er in der Arbeit mehr Schaden anrichte, als wenn er zuhause bleibt.

Gruber bleibt ohne Scheu vor derber Sprache
Die Stichelei Richtung Bürgergeld und ob man bei all den Krisen überhaupt noch lustig sein darf, ließ anfangs mehr Politik im Programm vermuten. Aber Gruber schwenkte schon bald über in das, womit sie Karriere gemacht hat: die gesellschaftliche Großwetterlage verquicken mit persönlichen Erlebnissen, gerne mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn und ohne Scheu vor derber Sprache. Da ging’s dann also von der Work-Life-Balance über Ayurveda und den Kroatienurlaub bis zu Halloween und den Klimaklebern. Eine atemlose halbe Stunde, der die Vorstellung der CSU-Kandidaten folgte, bevor die Couplet AG übernahm.
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Couplet AG gibt es seit 30 Jahren
Seit 30 Jahren gibt es die Gruppe. Jürgen Kirner und Bianca Bachmann schlüpfen in den Stücken in verschiedene Rollen, Bernhard Gruber und Bernhard Filser begleiten sie mit Steirischer, Gitarre und Mundharmonika. Ihre Leidenschaft sei es, Menschen zu beobachten, erklärte Kirner. Da ist zum Beispiel der Bofrost-Mann, der einsame Ehefrauen beglückt und den Kindern eines ganzen Viertels Vater ist. Da ist die Gattin, die ihren Mann im Keller hält, weil es zusammen nicht mehr klappt, aber nach 25 Jahren keiner Lust auf Scheidung hat, oder Rasso mit osteuropäischem Akzent, der sich vom Wettbüro über den Autohandel zum Inkasso-Unternehmer hochgearbeitet hat.
Aigner und Löwis singen auf der Bühne
Ihre Angebote als Wahlkampfhelfer offerierten Kirner und Bachmann zielsicher und verschmitzt schmunzelnd in die erste Publikumsreihe, wo die CSU-Kandidaten Aigner, Landrat Olaf von Löwis, Babette Waxenberger und Max Greinwald saßen. Die nahmen’s mit Humor, und zum Abschluss wagten sich Löwis und Aigner sogar auf die Bühne und sangen textsicher und begleitet von vielen Stimmen im Publikum den von der Couplet AG stammenden Bierzelt-Schlager mit: „Oh, wie herrlich ist das Leben, oh, wie schön ist doch die Welt, mia verkaffa d’ Schwiegermuatta und versaufa ihra Geld.“
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